Dass die e5-Gemeinden die treibende Kraft hinter dem Klimaschutz sind und eine Schlüsselrolle für die Ziele der Energieautonomie spielen, zeigen zahlreiche erfolgreich umgesetzte Maßnahmen und Projekte. Beim diesjährigen e5-Event am 11. Oktober wurde nicht nur das 25-jährige Jubiläum des e5-Landesprogramms für energieeffiziente Gemeinden gefeiert – zehn von vorarlbergweit 51 e5-Gemeinden wurden für ihr besonderes Engagement von Landesrat Daniel Zadra und Landesrat Marco Tittler geehrt.
Am Mittwochabend wurden zehn Vorarlberger Gemeinden im Festspielhaus Bregenz im Rahmen des e5-Landesprogramms für energieeffiziente Gemeinden für ihre erfolgreichen energiepolitischen Aktivitäten ausgezeichnet. Drei von zehn Gemeinden konnten im diesjährigen Zertifizierungsprozess sogar die begehrte Höchstwertung mit fünf „e“ erreichen – die Marktgemeinde Lauterach zum ersten Mal.
Bis heute haben bereits zwölf von insgesamt 51 e5-Gemeinden in Vorarlberg fünf „e“ und somit auch den höchsten europäischen Zertifizierungsgrad, den „European Energy Award® in Gold, erreicht. Damit zählen sie zu den absoluten Klimaschutz-Vorreitergemeinden Europas. Wichtige Themen für die Zukunft in den Gemeinden sind die klimaneutrale Verwaltung, energieeffiziente Mobilität und der kontinuierliche Ausbau der erneuerbaren Energieträger.
„Die Herausforderungen der Klimakrise erfordern entschlossene Maßnahmen. Die e5-Gemeinden mit ihren motivierten Teams beschreiten bereits seit 25 Jahren engagiert den Weg zur Energieautonomie. Die diesjährige Zertifizierung bestätigt das beeindruckende Engagement dieser Gemeinden. Sie sind wirkungsvolle und verlässliche Partnerinnen für das Erreichen unserer gemeinsamen Energie- und Klimaschutzziele“, ist Energie- und Klimaschutzlandesrat Daniel Zadra überzeugt.
Feldkirch, Lauterach und Götzis in der Königsklasse
Zu den 2023 am besten bewerteten e5-Gemeinden in Vorarlberg zählen Feldkirch, Lauterach und Götzis.
Die Marktgemeinde Lauterach etwa hat seit dem letzten Audit 2019 einen großen Sprung nach vorne gemacht und erstmals fünf „e“ für ihren ambitionierten Klimaschutz sowie den Gold-Status des European Energy Award erreicht.
Erfolgreiche Projekte sind beispielsweise der Beschluss für MissionZero im Jahr 2022, sprich die Klimaneutralität in kommunalen Gebäuden und Anlagen, gemeindeüberschreitende Kooperationen in der Region, Maßnahmen zur Verkehrsreduktion oder bauliche Vorzeigeprojekte. Des Weiteren sind der Neubau und die Sanierung des Alten Vereinshaus nach höchsten ökologischen und energetischen Standards erfolgt. Auch bei der Zentrumsentwicklung wurde großer Wert auf die Aktivierung des Dorflebens und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf öffentlichen Freiflächen gelegt. Als Meilenstein gilt die barrierefreie Bahnhaltestelle Lauterach-Unterfeld mit Radunterführung, 80 Radabstellplätzen und Fahrradboxen, aber kein Pkw-Parkplatz. Damit setzt die Gemeinde ein deutliches Zeichen in Richtung sanfter Mobilität.
„Vorarlberg hat eine Vorreiterrolle beim Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und beim effizienten und sparsamen Umgang mit Energie und Ressourcen. Dabei spielen die Gemeinden eine zentrale Rolle und leisten auch für die Zielerreichung der Energieautonomie einen substanziellen Beitrag. Die Vorarlberger e5-Gemeinden sind Vorreiter und Botschafter auf dem Weg zur Energieautonomie“, so Wirtschaftslandesrat Tittler.
Andelsbuch setzt Fokus auf sanfte Mobilität und effizientes Heizen
Die Bregenzerwälder Gemeinde Andelsbuch konnte bereits bei ihrem erstmaligen e5-Zertifizierungsprozess ein sehr gutes Ergebnis für sich verbuchen – und hat auf Anhieb drei „e“ erreicht. Ein wichtiger Schwerpunkt für die Gemeinde ist eine umweltbewusste und gesunde Mobilität. Maßnahmen hier sind beispielsweise autofreie Aktionstage, der Ausbau der Fahrradinfrastruktur sowie die Positionierung als „Fahrradfreundliche Gemeinde“. Großes Engagement zeigt Andelsbuch auch im Bereich „effizientes Heizen“. Bereits seit 2003 versorgt ein Nahwärmenetz mit Biomasse kommunale Gebäude wie Vereinshaus, Gemeindeamt, Bahnhofsgebäude und einige private Gebäude. Zudem wurden noch vorhandene alte Ölkessel in kommunalen Gebäuden gegen effiziente Heizsysteme ausgetaucht.
„Gebot der Stunde ist es, die Verbräuche in kommunalen Gebäuden weitgehend zu reduzieren und auf erneuerbare Energiequellen umzustellen. Viele Gemeinden haben bereits den Beschluss MissionZero für eine klimaneutrale Verwaltung gefasst. Damit steigern Gemeinden nicht nur ihre eigene Energieeffizienz, sondern motivieren auch ihre Bürger*innen, den Weg in Richtung Energiewende mitzugehen“ betont Gregor Sellner, Leiter des e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden im Energieinstitut Vorarlberg.
Von der Königsklasse bis zu soliden 2 „e“ – welche der zwölf neu zertifizierten Gemeinden hält wie viel „e“?
Andelsbuch erreicht bei der Erstzertifizierung auf Anhieb 3 „e“. Doren hat nun 3 „e“, Feldkirch und Götzis halten weiterhin die bestmögliche Wertung mit Gold-Status und 5 „e“. Kennelbach verbleibt mit 2 „e“. Lauterach reiht sich erstmals in die Riege der Goldstatus-Gemeinden mit 5 „e“ ein. Mittelberg hat 3 „e“, Rankweil und Thüringen haben 4 „e“ und Vandans hält 3 „e“.
Weiterere Umsetzungen der 2023 zertifizierten e5-Gemeinden
Impressionen der Zertifizierungsveranstaltung 2023
Über das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden
Das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden wurde im Jahr 1998 ins Leben gerufen. Aktuell stellen sich insgesamt 51 e5-Gemeinden in Vorarlberg alle vier Jahre in einem Audit einer Kommission, wobei deren Projekte und Umsetzungen bewertet werden – mit maximal fünf „e“. Im e5-Netzwerk profitieren die Gemeinden voneinander und leisten mit ihren Strategien und Maßnahmen einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und schaffen gleichzeitig Voraussetzungen und Möglichkeiten, die es der Bevölkerung erleichtern, selbst Energiesparmaßnahmen zu ergreifen.
Zuletzt aktualisiert am 25. Oktober 2023