Gemeinsam Lernen macht bekanntlich mehr Spaß. Und noch viel mehr, wenn man sich im Anschluss mit gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen in gemütlichem Ambiente austauschen kann.
Der diesjährige gemeinsame Ausflug der Energieberater und Partnerbetriebe des Energieinstitut Vorarlberg führte ins nahegelegene Leutkirch im württembergischen Allgäu. Dort finden sich gleich zwei spannende und nachahmenswerte Projekte, die eine Besichtigung wert sind.
Bauen in der Gemeinschaft: der Marienhof
Sechs Familien erwarben von der Stadt Leutkirch den Marienhof, ursprünglich ein großer aber leider heruntergekommener Bauernhof. Unter Beibehaltung eines alten Hofteiles, dem Stall, wurde gemeinschaftlich ein Wohnbauprojekt inklusive der Erschließung und Parzellierung des Grundstückes umgesetzt. Ziel war eine gemeinsam getragene Gestaltung der gesamten Anlage bis hin zu den Aussenanlagen. Alle neuen Baukörper wurden als vorgefertigte Holzhäuser hergestellt, die als gemeinsame Elemente eine einheitliche, vertikale Holzverschalungen und verschiedene Betonfertigteile besitzen. Jedes Gebäude – individuell in Größe und Innengestaltung – ist mit einer eigenen PV-Anlage ausgestattet.
Herausragend:
Architekt Edwin Heinz – selbst Bewohner des Hofes und Exkursionsführer – gelang es, die Interessen aller beteiligten Personen unter einen Hut zu bringen und die beteiligten Familien trotz mehrjähriger Planung- und Antragsphase bei der Stange zu halten. Respekt! Enstanden ist ein mehrfach ausgezeichnetes, stimmiges und energieeffizientes Gebäudeensemble mit tollem Gemeinschaftsplatz rund um einen zentralen Hofbrunnen. Häufige und unkomplizierte Gemeinschaftsfeste garantiert!
Erfahren Sie mehr über dieses vielfach ausgezeichnete Projekt hier.
Rekordzeit-Sanierung einer Sporthalle mittels TES-Energie-Fassade
Die Gemeinde Leutkirch nimmt das Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizientz ernst. Unter anderem liefert die architektonisch ansprechende und mit hervorragenden Energiekennwerten ausgestattete Sanierung der städtischen Sporthalle den Beweis dafür. Im Vorfeld wurde die Fassade genau vermessen und beplant. Dank werkseitig vorgefertigter Holzfassadenelemente in heimischer Weißtanne wurde das 1979 errichtete Gebäude anschließend in nur vier Monaten komplett neu eingepackt und wirkt von außen wie ein Neubau.
Bei der Innensanierung wurde mit neuester Haustechnik nachgerüstet, die Einrichtung und Fußböden wurden dort wo möglich erhalten und mit passendem Retro-70-er Jahre Farbkonzept aufgefrischt. Beim Betreten der Halle wurde dadurch so manchem Exkursionsteilnehmer nostalgisch ums Herz.
Ein Dank an dieser Stelle an den Architekten Christoph Gegenbauer, Stadtbaumeister Martin Waizenegger und Fachplaner Dieter Herz von Herz & Lang – Planer für die tolle Führung.
Herausragend:
Der Vorfertigungsgrad der Fassadenelemente – gefertigt und geplant von regionalen Firmen – wurde bei gleichzeitiger Minimierung des Ressourcenverbrauchs und der Herstellungsenergie maximiert. Nachhaltiger gehts nicht! Im Übrigen besteht die 1400 qm2 umfassende Fassade aus 9 m langen Holzrahmenelementen mit 9 m langen, durchgängigen Latten – Holzbaukunst vom Feinsten!
Mehr Infos über die gelungene Sanierung finden Sie in der Präsentation von Planer Dieter Herz: Download Schulsanierung TES Verfahren
Beim abschließenden Abendessen und Ausklang im Weinstadl Rimmele in Hiltensweiler lieferte das Gesehene noch jede Menge Gesprächsstoff und sorgte für rege Unterhaltungen.
Erfahren Sie mehr über die Plattform Partnerbetrieb Traumhaus Althaus hier.
Die Exkursion würde im Zuge des Projekts GreenSan durchgeführt. Es wird gefördert von der Europäischen Union im Rahmen von Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein und der Energieautonomie Vorarlberg.
Zuletzt aktualisiert am 25. Oktober 2018