Vor allem in Innenräumen sollten ­Farben und Anstriche schadstofffrei, gesundheitsverträglich und umweltgerecht sein.

Neben ihrer ästhetischen Wirkung können Farben und Anstriche das Wohlbefinden in Räumen und die Raumluftqualität entscheidend beeinflussen. Deshalb ist auf emissionsfreie und gesundheits-verträgliche Farben zu achten. Kein Farbanstrich (im Innenraum möglich) ist jedoch die ökologischste und kostengünstigste Variante.

Vor allem im Innenraum sind schadstoffhaltige und geruchsintensive Farben zu vermeiden. Prüfen Sie daher genau, welche Farbe zur Anwendung kommt. Die richtige Farbwahl gewährleistet, dass keine oder nur geringe Umwelt- und Innenraumbelastungen entstehen. Schadstofffreie Farben sind auch frei von Konservierungsstoffen und schädliche Additiven (Biozide, etc.).

Ökologische Farben bieten die Gewähr, dass sie keine oder nur wenig Schadstoffe und geruchsbelästigende Stoffe abgeben und in der Herstellung und Verarbeitung umweltverträglich sind. Vielfach ist es nicht notwendig, Materialien mit einem Farbanstrich zu versehen. Naturbelassene Mauersteine, Betonwände, Lehmwände, Holz- oder Metallteile sind unbehandelt ökologischer und meistens einfach pfleg- und erneuerbar.

Die Besonderheit der Naturfarben ist die umweltgerechte Herstellung. Die Rohstoffe benötigen wenig Energie für die Herstellung und belasten die Umwelt daher kaum. Die Buntpigmente der Naturfarben sind häufig Erdpigmente, die sehr umweltschonend hergestellt werden. Die Bindemittel bestehen bei Naturfarben aus natürlichen Baumharzen, aus Pflanzenölen oder anderen Rohstoffen der Natur.

Lehmfarben bestehen aus natürlichen Komponenten und werden in Pulverform angeboten. Mit Wasser angerührt werden sie einfach streichbar. Sie sind frei von Lösungsmittel, Konservierungsstoffen und schädlichen Additiven. Am Markt sind viele Farben und Oberflächen in Lehm mit über 150 Farbtönen und eine große Anzahl an Naturfarben verfügbar.

Das Bindemittel ist der wichtigste Bestandteil einer Farbe. Es sorgt für die Verbindung zum Untergrund und hält die Füllstoffe und Pigmente zusammen. Die Hilfsstoffe, Pigmente und Füllstoffe können bei Naturfarben dieselben wie bei Kunstharzfarben sein.

Lehm als Beispiel für gesunde, umweltgerechte Wandfarben. Bild: conluto

Lehm als Beispiel für gesunde, umweltgerechte Wandfarben. Bild: conluto

Umsetzung

Bereits in der Planungsphase sollte gemeinsam
mit der Architektin oder dem Architekten, Farbgestaltenden und Fachpersonal ein Farbkonzept erarbeitet werden, das auch die Pflege und die Erneuerung  berücksichtigt. Die ökologische und schadstofffreie Farbgestaltung kann sowohl durch den Einbezug der natürlichen Materialqualitäten als auch durch konstruktiv-bauliche Maßnahmen erfolgen.

Der Anstrich ist auf die Anforderungen (Schutz, Gestaltung, Reinigung, …) als auch auf die technischen Erfordernisse (Untergrund, …) abzustimmen. Grundsätzlich gilt, während der Verarbeitung und Austrocknung (Ausgasungsphase) ausreichend zu lüften. Produkte mit einem Umweltzeichen garantieren schadstoffarme Produkte.

Übersicht der gebräuchlichsten Mauersteine

Vorgaben können sein

  • Schadstofffrei (besonders im Innenraum, auf Allergene achten)
  • Möglichst keine Umweltbelastung durch Herstellung, Nutzung und Entsorgung.
  • Witterungsbeständig, UV-beständig
  • Dampfdiffusionsoffen
  • Lange Lebensdauer, leicht erneuerbar
  • Pflegeleicht, abwaschbar, abriebfest
  • Gut auf dem Untergrund haftbar

Info und Beratung

Produktneutrale Baumaterialberatung

www.energieinstitut.at/baumaterialberatung

Ökologische und energetische Eigenschaften von Bauprodukten

www.baubook.at

Siehe auch

Umweltzeichen, Lebensdauer, Luftschadstoffe Innenraum, Bodenbelag, Holzschutz, Lehm, Möbel- und Inneneinrichtung

Zuletzt aktualisiert am 30. Juli 2020