Produkte mit geringem Bindemittelanteil verwenden.
Holzwerkstoffplatten bestehen überwiegend aus Produkten unter Druck verpressten zerkleinterten Holzteilen wie Holzspäne, Bruchfurniere, Zellulosefasern etc.). Die einzelnen Holzschichten, Lagen, Streifen, etc. werden zumeist unter Zugabe eines mineralischen Bindemittels wie Zement oder einem Klebstoff (Kunstharz) hergestellt. Dabei wird unter folgenden Arten unterschieden:
- Massivholzplatte
- Tischlerplatte
- Sperrholzplatte
- Furnierschichtholzplatte
- Hartfaserplatte
- OSB-Platte (Oriented Strand Board)
- Spanplatte
- MDF/HDF (Mitteldichte/Hochdichte Faserplatte)
Bei der Auswahl von Holzwerkstoffen sollte darauf geachtet werden, dass zur Herstellung Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft verwendet wurde. Nachhaltig bedeutet vereinfacht, dass nicht mehr Holz geerntet wird, als laufend nachwächst. Für Holz aus der EU ist dies überwiegend der Fall.
Holzwerkstoffplatten werden in Emissionsklassen unterteilt. Die Emissionsklasse gibt an, wie hoch der maximale Anteil an gasförmig freigesetztem Formaldehyd sein darf. Die Emissionsklasse E0 oder F0 bedeutet, dass der Werkstoff keine Emissionen bzw. Formaldehyd an die Umgebung abgeben darf.
Zur Produktion von Holzwerkstoffplatten können als Bindemittel Kunstharze zum Einsatz kommen, die Reste von Formaldehyd enthalten, hauptsächlich MUPF-Kleber (Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd).
Umsetzung
Es sind mindestens Holzwerkstoffplatten der Emissionsklasse E1 (besser E0) zu verwenden. Der Einsatz sollte sich auf maximal 1 m2 Holzwerkstoffplatte je m3 Rauminhalt beschränken. Anstriche und Beschichtungen, sofern sie intakt sind, können den Austritt von Formaldehyd nur verlangsamen jedoch nicht verhindern.
Bei der Wahl der Werkstoffe ist auf Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu achten. Für Holz außerhalb Europas, vor allem aus Primärwald (unberührter Urwald) Gütezeichen verlangen (siehe Umweltzeichen FSC-COC). Je nach Einsatzbereich und Konstruktion können die unterschiedlichsten Holzwerkstoffplatten eingesetzt werden.
Werden die Holzwerkstoffplatten zur Aussteifung von Wandelementen verwendet, wie dies z. B. im Holzbau üblich ist (OSB Oriented Strand Board), kann dazu alternativ eine Rauhspund-Diagonal-verschalung (sägeraue Bretter) verwendet werden. Das ist kostengünstig, umweltschonend und vermeidet eine mögliche Innenraumbelastung.
Kosten
Die Kosten sind von vielen Faktoren wie Holzart, Anwendung, erforderliche Plattendicke, Verarbeitungsaufwand, Beschichtung und Oberflächenbehandlung abhängig. Für Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Alternativen zu industriell verarbeiteten Werkstoffen muss grundsätzlich etwas mehr Geld ausgegeben werden.
Info und Beratung
Produktneutrale Baumaterialberatung
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