Wer Alternativen zum PKW von Anfang an in die Planung mit einbezieht, tut sich leicht, in Zukunft effizient, umweltfreundlich und kostengünstig unterwegs zu sein.
Wer an Energieeffizienz denkt, muss die Mobilität unbedingt berücksichtigen. Denn die Treibhausgasemissionen für Wohnen in Österreich sind seit 1990 um 35 % gesunken. Die Emissionen im Bereich Verkehr hingegen im gleichen Zeitraum um 70 % gestiegen.
Ein energetischer Vergleich: Ein Durch- schnittsauto (VW Golf) benötigt jährlich rund 1000 Liter Kraftstoff das sind 10.000 kWh Energie – doppelt so viel wie ein Einfamilienhaus im Passivhausstandard mit Wärmepumpe für Raumwärme, Warmwasser und Strom. Gerade die „sanfte Mobilität“ leistet daher einen zentralen Beitrag zu den Klimazielen, spart Geld und erhält die Gesundheit.
Umsetzung
Fahrradfahren macht Spaß, ist gesund, spart Geld und ist ökologisch. Da fast die Hälfte aller Wege in Vorarlberg kürzer als 5 Kilometer sind, sollten Fahrräder in Kombination mit guten Abstellanlagen zur Standardausstattung eines Haushalts gehören.
Wo steht das Fahrrad
Das Thema Fahrradparken wird in der Planung oft vergessen, obwohl ein Fahrradparkplatz wenig Platz und Geld benötigt. Um den Anforderungen eines qualitätsvollen Fahrrad-Abstellplatzes gerecht zu werden, sind folgende Faktoren in der Planung zu berücksichtigen:
- Erreichbarkeit: ebenerdiger und direkter Zugang Nähe zur Haustüre
- Größe: genügend Platz fürs Ein- und Ausparken, Platz für Fahrradanhänger, Kiki, Lastenrad etc.
- Qualität: Witterungsschutz, Bügel oder Rahmenhalterungen – keine Vorderradhalter („Felgenkiller“), Elektro-Ladeanschluss etc.
- Sicherheit: Schutz vor Diebstahl und Vandalismus, gute Beleuchtung, etc.
Zusätzlich zu den Abstellflächen für Fahrräder und Zubehör sollte bei Bedarf auch ausreichend Raum für Transport- oder Kinderanhänger, Kinderwagen und Kinderspielzeug eingeplant werden.
Transportwunder Fahrrad
Durch vielfältige Angebote – E-Fahrräder, Lastenräder, Einkaufstrolley, Transport- und Kinderanhänger – ist das Fahrrad für fast alle Fahrten geeignet. Kindertransporte, Einkaufen (inkl. Bierkiste), sonstige Lasten, mit einem geeigneten Rad bzw. geeigneter Transportzubehör stellen diese Transporte keine Probleme dar.
Auto Teilen
ist für alle, die sich zu Fuß, per Fahrrad, mit Bus- und Bahn fortbewegen eine ideale Möglichkeit, um Mobilitätslücken zu schließen. Außerdem ist Car- Sharing eine kostengünstige Alternative um das Zweitauto zu ersetzen, gerade bei geringer Jahres- kilometerleistung. Das Angebot reicht heute vom privat organisierten Teilen über professionelles Carsharing bis hin zur Nutzung von Ruf- und Sammeltaxis oder Mietwagen.
Der wesentliche Vorteil ist, dass keine Auto-Fixkosten anfallen. Kosten entstehen nur, wenn das Fahrzeug benutzt wird. Auch Städte und Gemeinden profitieren von Carsharing: Verkehrsstaus und Parkplatzprobleme werden verringert, denn: Im Durchschnitt ersetzt ein Carsharing-Pkw fünf Autos.
Zukunft – E-Mobilität
E-Fahrräder sind schon länger auf dem Vormarsch. Die preisliche Entwicklung von Batteriespeichern macht aber auch E-Autos zunehmend attraktiv. Energieeffizienz, geringe Betriebs- und Reparaturkosten, geringer Lärm und keine lokalen Emissionen machen das E-Auto zum idealen Stadtflitzer.
E-Mobilität mitdenken
bedeutet, bereits frühzeitig in der Planung alle Anforderungen zu berücksichtigen und zumindest die Leerverrohrung und die elektrotechnischen Rahmenbedingungen für Lademöglichkeiten vorzusehen. Standardsteckdosen bei Fahrradabstellplätze für E-Bikes sind leicht zu installieren und verursachen keine großen Mehrkosten.
Für E-Autos sind Elektro-Installationsvoraussetzungen für Wallboxes (Ladestationen bis zu 11kW) Voraussetzung, um später ein E-Auto schnell und einfach zu laden. Für energie- und kostenbewusste Personen bietet sich eine Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Elektrofahrzeug an. „Eigener Strom vom Dach“ senkt die Betriebskosten und verbessert die Ökobilanz eines E-Fahrzeuges deutlich.
Sanfte Mobilität – Angebote
Vor allem für Mehrwohnungsgebäude macht es Sinn, erweiterte Mobilitäts-Angebote zu berücksichtigen. Dazu zählen:
- Mietertickets = ÖPNV Ticket im Mietpreis inkludiert.
- Hauslieferboxen = Box für die sichere Ablage von Paketen (z. B. bei Abwesenheit).
- Zentrale Fahrradreparaturboxen bei den Stellplätzen.
- Gemeinsames Leih-Lastenrad.
- Car-Sharing–Angebot inklusive Stellplatz.
- E-Mobilitätskonforme Abstellplätze.
Die Nutzung umweltfreundlicher und gesunder Mobilität kann durch die erweiterten Angebote erleichtert und unterstützt werden. Vielfach können dadurch die Errichtungkosten für PKW-Parkplätze eingespart und Baukosten verringert werden.
Kosten
- Geringe Kosten für die Verlegung von Leerrohren.
- Bei frühzeitiger Planung geringe Mehrkosten für die Errichtung der Infrastruktur.
- Langfristige Einsparungen durch geringere Mobilitätskosten.
Info und Beratung
Energieinstitut Vorarlberg
Verkehrsclub Österreich
Literatur
Leitfaden Fahrradparken, Energieinstitut Vorarlberg/Koordinationsstelle Vorarlberg Mobil