Kosten sparen: Kurze Leitungslängen und einfache, übersichtliche Installation.

Effiziente und kostengünstige Leitungsführungen weisen kurze Leitungslängen auf und sind einfach und übersichtlich installiert. So kann intelligente Planung entscheidend Material- und Betriebs­kosten sparen. Bereits in der Planung sollte die Wasserqualität des Standortes sowie der verfügbare Wasserdruck bei der Auswahl des Leitungsmateriales berücksichtigt werden.

So kann beispielsweise ziemlich hartes, kalkhaltiges und warmes Wasser (12 bis 18° dH) zur Verkalkung auch von Boiler und Waschmaschine führen. Die Wasserqualität und der Wasserdruck kann in der Gemeinde oder im Rathaus erhoben werden. Bei der Materialwahl sollte möglichst auf PVC verzichtet werden. Für Abflussrohre im Gebäude gilt grundsätzlich der Verzicht. Auch Verbundstoffe aus Metall und Kunststoff sind möglichst zu vermeiden.

Leitungen im Außenbereich oder Warmwasser­leitungen sind bestmöglich zu dämmen. Ungenügend gedämmte Leitungen führen zu hohen Energieverlusten und Betriebskosten und vor allem zu Komfortverlust bei der Entnahmestelle (lange Wartezeit bis die gewünschte Wassertemperatur erreicht wird). Wasserleitungen im Freien müssen während den Wintermonaten entleert werden.

Alle Leitungen sollen einfach zugänglich sein. So können sie leicht und kostengünstig gewartet und allenfalls auch erneuert werden. Daher ist der Einbau vor allen in Tragkonstruktionen zu vermeiden. Ökologisch und kostengünstig ideal sind sichtbar geführte Leitungen.

Leitungen sollen übersichtlich und mit möglichst kurzen Längen verlegt und Warmwasserleitungen gut gedämmt werden.

Leitungen sollen übersichtlich und mit möglichst kurzen Längen verlegt und Warmwasserleitungen gut gedämmt werden.

Umsetzung

Wasserhärte

Die Gesamthärte des Trinkwassers wird in deutschen Härtegraden (°dH oder °d) angegeben. Über die Wasserhärte gibt das jeweilige Wasserwerk der Gemeinde Auskunft. Sehr weiches Wasser (weniger als 4° dH) tritt im Silvretta und Verwall auf. Solches Wasser benötigt weniger Waschmittel. Allerdings kann sehr weiches Wasser aggressiv auf Metallleitungen wirken (Korrosion).

Der größte Teil des in Vorarlberg verwendeten Trinkwassers kann als mittelhart (8 bis 12 °dH) oder ziemlich hart (12 bis 18° dH) bezeichnet werden. Hartes Wasser ist beim Genuss geschmack- voller als weiches Wasser. Es benötigt jedoch mehr Waschmittel und im Warmwasser­bereich (Boiler, Waschmaschine etc.) kann es bei hohen Temperaturen zu Verkalkungen führen.

Eine Enthärtung von kaltem Wasser im Haushalt ist nicht erforderlich. Im Einzelfall sollte die Enthärtung von kaltem Wasser in Absprache mit dem jeweiligen Wasserwerk erfolgen. Sogenannte „Wasserbelebungsgeräte“ bewirken keine Veränderung der Wasserhärte.

Trinkwasserrohre

Am häufigsten werden Edelstahl- (V2A), Kunststoff- oder Verbundrohre verwendet. Eher selten werden Kupfer- und verzinkte Stahlrohre verwendet (wenn, nur für kurze Strecken). Verzinkte Stahlrohre werden mit Hanf, der mit einer Paste geschmeidig gehalten wird, dicht verschraubt (zeit- und kostenintensiv). Das Lötmaterial ist heute bleifrei.

Verzinkte Stahlrohre geben bei weichem Wasser Zink ans Trinkwasser ab und korrodieren so rascher. Kupferrohre korrodieren ebenfalls schneller bei weichem Wasser. Eine gute Alternative sind Kunststoffrohre. Sie können nicht korrodieren, geben so gut wie keine Stoffe ans Trinkwasser ab und sind letzten Endes in der Herstellung weniger umweltbelastend.

Die schnellste und umweltfreundlichste Verlegung erfolgt mit Kunststoffrohren aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polybuten (PB). Sie werden auf Muffen und Anschlüsse aufgepresst, und daher ist kein Dicht- oder Lötmaterial erforderlich.

Polypropylen (PP) benötigt wenig Energie bei der Herstellung und kann unvermischt gut recycelt werden. Vernetzte Polyethylenrohre (PE-X) lassen sich hingegen nicht wiederverwerten. Kunststoff-Alu-Verbundrohre haben gute technische Eigenschaften, sind jedoch teuer und energieintensiv (Alu) und eher umweltbelastend.

Heizwasserrohre

Zum Einsatz sollten kommen: Kunststoffrohre aus Polyethylen (HDPE) und Polypropylen (PP) für Kalt- und Warmwasser und Heizung, Polyethylen HDPE und Polyethylen LPPE für Kaltwasser, Polypropylen PP (für Kaltwasser Heizung), Edelstahl, Gusseisen. Für Fußbodenheizungen werden vor allem PE-X Rohre verwendet.

Abwasserrohre

Für Abwasserleitungen sollten folgende Materialien gewählt werden: Polyethylen (HDPE), Polypropylen (PP), Gusseisen, Steinzeug.

Kosten

Die Kosten für die gesamten Sanitärarbeiten betragen in der Regel zwischen 5 und 10 % der Bausumme. Davon entfallen etwa 50 % auf die Rohrleitungen (inklusive Montage und Zubehör). Der Preisunterschied zwischen PE- und Kupferrohren beträgt bis zu 50 %.

Info und Beratung

Produktneutrale Energieberatung

www.energieinstitut.at/Energieberatung

Fragen zum Trinkwasser beantwortet auch das Wasserwerk Ihrer Wohngemeinde.

Siehe auch

Gebäudestruktur, PVC, Wasser, Wiederverwendung

Zuletzt aktualisiert am 19. Januar 2021