Wie leicht lassen sich Gebäudeteile reinigen, instand halten und im Bedarfsfall tauschen? Das entscheidet sich schon in der Planungsphase.
Eine einfache Gebäudewartung bedeutet geringere Unterhaltskosten, eine bessere Werterhaltung sowie eine geringere Belastung der Umwelt durch periodisch anfallende Sanierungs- und Wartungsarbeiten. Der Aufwand und die Folgekosten für die Erneuerungen werden während der Planung oft vergessen oder unterschätzt. Doch zumindest drei Aspekte sollten Berücksichtigung finden:
- Dauerhafte Bauteile
- Auswechselbare Bauteile und Installationen
- Pflegeleichte Oberflächen
Eine einfache Gebäudewartung kann nicht erst am Schluss eines Bauprozesses dem Objekt quasi übergestülpt werden, sondern muss schon in der frühen Planungsphase berücksichtigt werden. Auch aus Sicht der Bauökologie wird dem einfachen Gebäudeunterhalt zu wenig Beachtung geschenkt. Drei wichtige Aspekte der Gebäudewartung sollen in der Folge beschrieben werden.
Dauerhafte Bauteile
Schlagregen und Spritzwasserschutz
Auf der Wetterseite sind Dachrand- und Sockelbereiche durch die Witterung stark beansprucht. Spritzwasser und Schlagregen führen zu einer großen Belastung der Materialien. Durch konstruktive Elemente wie Vordach und Sockelschutz kann diese reduziert werden.
Besonders empfindlich sind bei einem fehlenden Dachvorsprung fassadenbündige Fenster und Türen aus Holz. Grundsätzlich bedeutet ein Vordach für die Fassade weniger Wartung und längere Lebensdauer.
Durch einen Witterungsschutz lässt sich die Lebensdauer von feuchtigkeitsempfindlichen Materialien deutlich erhöhen. Die Mehrkosten solcher Schutzmaßnahmen sind gering, zurückversetzte Fenster und Türen verursachen z. B. keine Mehrkosten. Besonders bei Holzfenstern werden dadurch die Unterhaltskosten etwa halbiert und die Lebensdauer verdoppelt.
Auswechselbare Bauteile und Installationen
Bauteile oder einzelne Schichten von Bauteilen mit einer kürzeren Lebensdauer müssen einfach abtrenn- und auswechselbar sein. Die angrenzenden Schichten mit einer längeren Lebensdauer sollten dabei möglichst wenig oder gar nicht beschädigt werden, und der Trennungsaufwand sollte möglichst gering sein.
Trenn- und auswechselbare Bauteile sind Voraussetzung für eine einfache Renovation und Wiederverwertung. Grundregeln für die Auswechselbarkeit von Bauteilen sind:
Trennbare Verbindungstechniken
Generell nur geschraubte oder genagelte Verbindungstechniken (keine Montageschäume), schwimmend verlegte Bodenbeläge (Parkettböden), gespannte oder nur mit Klebebändern befestigte Teppiche oder Linoleumböden verwenden, sofern dies die Beanspruchung erlaubt. Auch einfach demontierbare Fensterrahmen, mechanisch befestigte Türzargen, auswechselbare Fassadenverkleidungen oder Leichtbauinnenwände können die Wartungsarbeiten sehr vereinfachen.
Regelmäßige Wartung
Die regelmäßige Reinigung und Wartung von Installationen und Bauteilen trägt wesentlich zur Werterhaltung und Lebensdauer eines Gebäudes bei. Deshalb sollten alle zu wartenden Bauteile und Installationen leicht zugänglich sein. Bereits in der Planung sollte die zukünftige Instandhaltung und Wartung geplant und in einem Wartungsbuch berücksichtigt werden.
Zugängliche Haustechnik
Alle Installationen sind über einen vertikalen Schacht im Kern des Gebäudes zu führen. Die Horizontalverteilungen sollten nicht eingemauert oder einbetoniert werden. Kurze Leitungen sind von Vorteil. Generell Serviceöffnungen vorsehen.
Wartungsfreundliche Gebäudeteile
Glasdächer, Dachrinnen, Abfallrohre, Sickerleitungen etc. müssen leicht zu reinigen sein. Dichtungen mit Kittfugen sollten vermieden werden (oder gut zugänglich sein). Allfällige Mehrkosten zahlen sich durch geringere Unterhalts- und Sanierungskosten sowie durch die Werterhaltung aus.
Pflegeleichte Oberflächen
Ein wesentlicher Aufwand für Wartung und Unterhalt besteht aus der regelmäßigen Reinigung und der gelegentlichen Erneuerung der obersten Schicht. Die Reinigungs- und Unterhaltsintensität ist von vielen Faktoren wie Beanspruchung, Farbe, Musterung, Glanz oder Produktqualität abhängig.
Schmutzschleusen
Gut bemessene und einfach zu reinigende Schmutzschleusen mit entsprechendem Stauraum im Eingangsbereich reduzieren den Schmutzeintrag und den Reinigungsaufwand.
Reinigungsfreundliche Materialien
Schwarze und helle, unifarbene sowie glänzende Oberflächen sind heikel (Schmutz in Kratzspuren). Grobkörnige Putze sind Staubfänger und aufwändig in der Reinigung und Erneuerung des Anstriches. Bodenbeläge sind besonders beansprucht und deshalb reinigungs- und unterhaltsintensiv.
Info
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