2050 soll Vorarlberg klimaneutral sein. Dazu müssen unter anderem die Gebäude möglichst wenig Energie für Heizung und Kühlung brauchen. Ob das gelingt, entscheiden Sie mit Ihrer Sanierung mit. Denn bereits jetzt entsteht der Gebäudebestand von 2050.

Ein bisschen Fenstertauschen, ein bisschen dämmen: Mittelmäßige Sanierungsentscheidungen sind der Gegner der Energieautonomie. Warum? Bei Sanierungsentscheidungen spielt die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen eine große Rolle: Wer ein Gebäude thermisch verbessert (zum Beispiel durch bessere Dämmung oder neue Fenster), spart die Mehrausgaben dafür durch reduzierte Energiekosten ein.

Wer dabei knausert und sich zum Beispiel mit zehn Zentimetern Dämmung oder dem reinen Fenstertausch zufriedengibt, reduziert den Energieaufwand so weit, dass weitere Maßnahmen in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten unwirtschaftlich sind. Aber nicht weit genug, um auch in der Zukunft gut zu sein. Dadurch ist das Gebäude für die Energieautonomie quasi „verloren“.

Wer’s „ghörig“ macht, macht’s richtig

Dabei wäre der richtige Ansatz im Kern ein typisch Vorarlbergerischer: Wer sich an eine Gebäudesanierung macht, sollte sich an dieEigenschaft „ghörig“ halten und die Maßnahmen so ausführen, dass sie auch 2050 noch tauglich sind. Zwei Tipps dazu: Achten Sie bei der Sanierung von Einzelbauteilen darauf, die Sanierung der Anschlussteile nicht zu verbauen.

Muss beispielsweise das Dach neu gemacht werden, lassen Sie das den Dachdecker so ausführen, dass auch die darunterliegende Wand noch um mindestens 20 Zentimeter breiter (Dämmung!) werden und wärmebrückenfrei angeschlossen werden kann. Tauschen Sie nur die Fenster (Achtung: Fenstertausch allein ist grundsätzlich eher nicht empfehlenswert), lassen Sie sie so in die Wand einsetzen, dass bei einer späteren Dämmung der Wand wärmebrückenfrei (und damit schimmelfrei) angeschlossen werden kann.

Eine gute Sanierung schafft Spielräume

Ein geringer Energieverbrauch des Gebäudes hilft nicht nur der Energieautonomie: Wer gut saniert, schafft sich Spielräume. Ein Gebäude mit niedrigem Heizwärmebedarf lässt sich mit allen möglichen Wärmequellen effizient und günstig beheizen – von Holz bis zur Wärmepumpe. Außerdem steigt ein saniertes Gebäude im Wert, während gleichzeitig die verlorenen Kosten für die Heizenergie sinken.

Im Zweifel lieber eine Nachdenkpause nehmen

Wer sich über die Maßnahmen nicht sicher ist oder mit der Finanzierung hadert, stellt das Projekt vielleicht besser noch etwas zurück. In der dadurch entstandenen Nachdenkpause helfen zum Beispiel die Sanierungslotsinnen und –lotsen aus dem Energieinstitut Vorarlberg dabei, die Maßnahmen frisch zu bedenken und neue Perspektiven und Lösungen zu finden – von der Nutzung bis zur Finanzierung. So vermeiden Sie, in die Falle der Mittelmäßigkeit zu tappen.

Wer – aus welchen Gründen auch immer – ein Gebäude nicht generalsanieren kann, sollte sich die Sanierung von Einzelbauteilen gut überlegen. Die Profis der Energieberatung helfen dabei: 05572 / 31 202-112 oder ta.tutitsnieigrene@gnutarebeigrene


Zuletzt aktualisiert am 8. April 2021