Am 1. März 2016 fanden sich auf Einladung des e5-Landesprogramm (Energieinstitut Vorarlberg) 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum e5-Themenforum in Dornbirn ein. Gemeinsam mit LR Johannes Rauch und Barbara Manhart vom Land Vorarlberg sowie Christian Hillbrand vom Vorarlberger Verkehrsverbund diskutierten sie den Ausbau und die Qualitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs in Vorarlbergs Gemeinden.
In keinem anderen Sektor in Vorarlberg haben die klimaschädlichen Emissionen so stark zugenommen, wie im Verkehrsbereich. Dieser Entwicklung versuchen Land und Gemeinden nun unter anderem durch großes Engagement in Ausbau und Qualitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs entgegenzuwirken. Nach dem Motto „Quo vadis – Wo geht die Reise hin?“ fand daher beim e5-Themenforum ein Austausch über die aktuelle Situation und zukünftige Entwicklungen im öffentlichen Verkehr statt.
Erfolgsgeschichte schreibt die Maximo-Karte, der in ganz Vorarlberg gültigen Jahreskarte – „wenn ich die in der Tasche habe, dann nutze ich sie auch“, so Christian Hillbrand, Geschäftsführer des Vorarlberger Verkehrs Verbund. Im Jahr 2015 verzeichnete der Vorarlberger Verkehrsverbund einen starken Zuwachs. Der Anteil der für ganz Vorarlberg gültigen Fahrkarten ist um ein Dreifaches gestiegen.Ein aktuelles Pilotprojekt in Feldkirch stellt sich derzeit der Herausforderung „Wlan- in Bussen.“
Der Fahrplanwechsel 2016 im regionalen Bahnverkehr bringe, unter anderem durch die Anpassung an Busfahrpläne, eine Aufwertung des Öffentlichen Verkehrs im Montafon, Walgau, Rheintal und im Rheindelta. Somit werde die Reisezeit stark verkürzt, erläutert Dipl-Ing. Barbara Manhart. Landesrat Johannes Rauch bittet die Gemeinden in diesem Zusammenhang, sich grundsätzlich für günstige Anbindungen von Bus und Bahn einzusetzen. Er beschreibt den Bahnverkehr als Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs – verbindungsübergreifende Fahrpläne sollten selbstverständlich sein.
Neuer Trend hin zu intermodaler Mobilität
Da die Nutzerinnen und Nutzer des Öffentlichen Verkehrs zunehmend beginnen unterschiedliche Mobilitätsformen zu kombinieren (zum Beispiel Bahn mit Rad oder Bahn mit Carsharing), soll vor allem die Infrastruktur von Bahnhöfen entsprechend dieser intermodalen Mobilität angepasst werden. Großes Potential sieht LR Johannes Rauch im Radverkehr. Das (Elektro-)Fahrrad wird zunehmend zu einem Alltagsverkehrsmittel, welches auch in Verbindung mit regionalem Bahnverkehr genutzt wird. Dementsprechend müssten Bahnhöfe ausgestattet sein. Das heißt, überdachte Radabstellanlagen oder Fahrradboxen sollten zum Standard gehören.
Von Seiten des Vorarlberger Verkehrs Verbund ist etwa die Einführung einer vorarlbergweit gültigen Mobilitätskarte geplant, mit welcher ebendiese unterschiedliche Mobiliätsformen – wie etwa Bus, Bahn, Carsharing, Fahrradboxen – genutzt werden könnten.
Gemeinsames Bekenntnis zum Öffentlichen Verkehr
Für einen gelingenden öffentlichen Verkehr „benötigt es unbedingt ein Bekenntnis von Bund, Land und Gemeinden“, so LR Johannes Rauch. Nur mit gemeinsamen Zielsetzungen schaffe man es, den Öffentlichen Verkehr- und somit auch die Wohnqualität in den Gemeinden – zu attraktivieren.
Die e5-Gemeinden stellen sich dieser Herausforderung sowie den Trends der Nutzung des öffentlichen Verkehrs in Vorarlberg. So berichtet etwa Bürgermeister Georg Bucher von Bürgerbefragungen zu sanfter Mobiliät in Bürs. Bei diesen werde die Bevölkerung aktiv in Optimierungsprozesse eingebunden. So profitiere die Gemeinde von Vorschlägen, Ideen und Kritiken und könne gezielt an die Umsetzung von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs herangehen.
Karl-Heinz Kaspar, Programmleiter des e5-Landesprogramm, beendete das e5-Themenforum mit der Vorstellung eines neu konzipierten Leitfaden zum Thema Öffentliche Beschaffung im Bereich Mobilität. Dieser bietet den Akteuren in Gemeinden Unterstützung in der Umsetzung konkreter Mobilitätsmaßnahmen. Die achtseitige Broschüre steht auf der Homepage des Energieinstitut Vorarlberg zum gratis Download zur Verfügung.
Zuletzt aktualisiert am 17. September 2020