Den ersten Kurs dieses Jahres für Hauswart*innen, Gebäudeverantwortliche und Energiebeauftragte der Gemeinden besuchten rund 40 Teilnehmende. Dabei drehte sich alles um die richtige Einstellung, Wartung und Instandhaltung von Photovoltaikanlagen.
Als Referent durften wir den Photovoltaik-Experten Albert Rinderer von SOLALBERT Elektrotechnik begrüßen. Er erläuterte notwendige Maßnahmen und sinnvolle Möglichkeiten, die Lebensdauer sowie den Anlagenertrag zu erhöhen. Denn nahezu alle Gemeinden verfügen über eigene PV-Anlagen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung.
Einflussfaktoren auf den Ertrag
Ein wünschenswerter Ertrag dieser Anlagen ist natürlich abhängig von der jeweiligen Lage sowie der Sonneneinstrahlung, wird jedoch auch maßgeblich durch andere Faktoren beeinflusst.
So sollte das Modulfeld möglichst schneefrei, verschattungsfrei und sauber sein sowie Mängel am Wechselrichter umgehend beseitigt werden. Dennoch verliert eine Anlage mit steigendem Alter an Leistung – etwa 15% in 25 Jahren.
Welche Grundsätze gilt es zu beachten?
Für alle Anlagen gelten im laufenden Betrieb eine Reihe von Grundsätzen, die berücksichtigt werden sollten, um eine störungsfreie, ertragreiche und sichere Anlage zu gewährleisten:
- Anlagendokumentation in Griffweite aufbewahren (Beschreibung mit Übersichtsplan, Datenblätter und Prüfprotokolle)
- Personelle Zuständigkeit für die Anlage genau definieren
- Regelmäßiges Ablesen und Dokumentation der Erzeugungs- und Eigenverbrauchsmengen, um Unregelmäßigkeiten zu erkennen.
- Regelmäßige Kontrolle der Steckerverbindungen und Kabel
- Überprüfung der gesamten Anlage min. alle 5 Jahre bzw. nach besonderen Vorfällen (Hagel, Sturm, Netzausfall, .. )
- Modulfeld sauber halten: Verschmutzungen entfernen, bei Gründächern etwaige überwachsende Pflanzen entfernen, Beschattung durch umliegende Bäume vermeiden (z.B. Ausdünnen, Ästen entfernen).
- Übersichtsplan für Feuerwehr erstellen
- Zugänglichkeit der Anlage und des Wechselrichters sicherstellen
- Installation einer Gleichstrom-Trenneinrichtung oder eines Feuerwehrschalters
- Installation eines Netzentkupplungsschutzes bei Anlagen >30 kWp
- Wechselrichter an einem kühlen und abgetrennten Ort installieren
- Die Gleichstromleitungen müssen unter Putz oder in geerdeten Alurohren verlegt sein
Bei gemeinsamen Rundgängen auf dem Dach des Bauhofes in Nenzing sowie auf der VS Blattur in Götzis wurden die dortigen PV-Anlagen mit den jeweiligen Anlagenbetreuern angeschaut und die praktische Umsetzung der Grundsätze diskutiert.
Zuletzt aktualisiert am 30. August 2021