Öl- und Gasheizungen müssen raus, Biomasse ist als Energieträger allerdings nur sehr begrenzt verfügbar. Neue Quellen der Wärmegewinnung müssen her, aber welche gibt es?
Auf unserem e5-Themenforum im September erforschten wir das Thema „Thermische Energie aus Abwasser“ oder Abwasserwärmerückgewinnung.
Laut Studie des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes könnten 10 bis 14 Prozent der Gebäude in Österreich mit der Abwärme aus dem Abwasser geheizt werden. In der Schweiz, Deutschland und auch in Österreich wurden schon rund 200 Anlagen realisiert. Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser gibt es zum Beispiel in Amstetten, Wien, Schaffhausen, Frankfurt und Luzern.
Nutzung der Abwärme im Rahmen eines Anergienetzes
Unsere Dozenten Ernst Müller, vom Schweizer Energieverein InfraWatt und Rainer Wiedemann, vom österreichischen Unternehmen Rabmer GreenTech GmbH, erläuterten die verschiedenen Möglichkeiten der energetischen Nutzung des Abwassers und die technische Umsetzung. Sie zeigten verschiedene Praxisbeispiele und erklärten, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen und dass ein wirtschaftlicher Betrieb oft möglich ist.
Laut Müller werden vor allem die überbrückbaren Distanzen gerne unterschätzt. Denn auch bei Entfernungen bis zu 3 km zwischen ARA und Wohn-/Betriebsgebiet könne eine Nutzung der Abwärme im Rahmen eines Anergienetzes in Frage kommen. Auf jeden Fall sollten die Fachleute von Wasser- und Abwasserverbänden und der jeweiligen ARA von Anfang an in die Planungen einbezogen werden.
Förderungen von Potential- und Machbarkeitsstudien
Aktuell werden Potential- und Machbarkeitsstudie sowohl für die Nutzung der Abwärme aus dem Kanal, als auch für die Nutzung auf der ARA und Nutzung nach der ARA gefördert. Die Besichtigung von Referenzanlagen ist möglich, ebenso unterstützen wir gerne die Durchführung erster Potentialabschätzungen. Interessent*innen melden sich bitte bei ta.tutitsnieigrene@rengaw.ejtna.
Zuletzt aktualisiert am 25. Oktober 2022