E5-VORORT/LIVE IM BETRIEB BEIM HOTEL SCHWÄRZLER

Im Hotel Schwärzler hat GF Susanne Denk mit einer einfachen Entscheidung dafür gesorgt, dass sie eine Sorge weniger hat. Mittels Contracting hat sie Investitionen in Heizung und Kühlung sowie den Betrieb dieser Anlagen ausgelagert.

Seit gut 100 Jahren ist es gang und gäbe Strom zu nutzen. Aber den Strombedarf seines Betriebs selbst herstellen, zu 100 Prozent, zu jeder Zeit, würde wohl den wenigsten einfallen. Die Stromproduktion ist ausgelagert an professionelle Stromhersteller, die EVUs. Bei denen kaufen wir alle einfach die benötigten kWh Energie ein.

Bei der Heizung jedoch hat sich ein konservativer Zugang durchgesetzt: Man besitzt die Wärmeproduktion, ugs. Heizung, selber. Es gibt aber Alternativen:

Die Heizung auslagern und Freiraum fürs Kerngeschäft gewinnen

Im Hotel Schwärzler hat sich Geschäftsführerin Susanne Denk dazu entschieden einen alternativen Weg zu gehen. Sie hat die Heizung ausgelagert (neudeutsch „outgesourced“) an einen Wärmelieferanten. Geschäftsbeziehungen dieser Art nennt man Contracting. Seit einem Jahr ist das Contracting im Schwärzler nun am Laufen.

Live im Betrieb zieht Susanne Denk eine positive Bilanz: „Endlich hab ich keine Sorgen und Arbeit mehr mit der Heizung. Damit bleibt mir mehr Zeit mich um das zu kümmern, was ich wirklich kann!“.

Für einen Contracting-Nehmer fallen folgende Aufwände weg:

  • Investkosten für die neue Heizung, Kälte und Kühlung
  • jegliche Arbeit mit der Neuanschaffung und dem Ersatz der alten Heizung/Kälte/Kühlung
  • Einkauf von Energie
  • Betrieb der Anlage, Störungsbehebung, Wartung und das Personal dafür
  • Optimierung und Effizienzsteigerung

Arbeit für den Contractor, sorgenfrei für den Kunden

Christian Meusburger berichtet vom VKW-Model der Wärmelieferung oder anders gesagt des Wärmecontractings. In einem mehrstufigen Prozess entwickeln interessierte Kunden und die VKW einen individuell angepassten Vertrag miteinander. Darin ist geregelt, welche Leistungen der Kunde erhält und welchen Grund- und Arbeitspreis er dafür monatlich basierend auf einem Energiezähler (zB. einem Wärmemengenzähler) zu bezahlen hat.

Die neuen Heiz-, Kühl-, Kälteanlagen plant, errichtet, bezahlt und besitzt der Contractor, die VKW. Auch den Betrieb mit Wartung und Störungsbehebung (mit fix vereinbarten Reparaturzeiten) samt permanenter Optimierung findet durch den Contractor statt. Somit trägt der Contractor das gesamte wirtschaftliche Risiko und stellt die zentrale Ansprechperson für alle Anliegen dar. Es gibt kein: „da sind wir nicht zuständig.“

Die Projektabwicklung vom Erstkontakt bis zum Regelbetrieb kann nicht leicht vorhergesagt werden. Bei günstigen Konstellationen ist es in vier Monaten beherrschbar, bei ungünstigen kann es 20 Monate dauern.

Energieeffizienz steigt automatisch

Für einen Contractor wird die Geschäftsbeziehung ein Gewinn, wenn es ihm gelingt die Anlage energieeffizient zu betreiben. Dann muss er selber weniger Energie einkaufen und erhöht seine Wirtschaftlichkeit. Ein Contractor hat dafür auch gute Voraussetzungen, denn er ist ein Heizungsprofi. Heizen ist sein Kerngeschäft.

Deswegen werden Contracting Anlagen ständig optimiert und damit effizienter. Im Hotel Schwärzler beträgt die Einsparung im ersten Jahr 14%.

Wenn wir grad dabei sind: machen wir die Kälte auch neu!

Auch Klima, Kälte, Solar, usw. sind über einen Contractingvertrag möglich. Daher bedient sich ein reiner Wärme-Contractor weiterer Subunternehmen, wenn zusätzliche Anlagen in den Vertrag aufgenommen werden sollen. Im Schwärzler konnte sich Günter Märk von CoolMärk ins Projekt einbringen. Er lieferte dem Contractor VKW Anlagen für die Kühlung des Restaurants und der Gastro-Kälte.

Da bei der Kälteerzeugung immer Wärme als Abfallprodukt anfällt, kann der Wärme-Contractor nun eine Synergie nutzen. Er nimmt die Abwärme und macht damit eine Warmwassererwärmung. Dabei fallen durchaus beeindruckende Zahlen an:

Die Kälteanlagen erzeugen so viel Wärme, dass damit pro Stunde fast 1000 Liter 60° warmes Wasser erzeugt werden.


Zuletzt aktualisiert am 7. Juli 2016