Ein gut gewartetes Auto ist sicherer, sparsamer und hält länger. Das gilt auch für Haus und Heizung. Darum im Folgenden ein paar Tipps für einen sorgfältigen Rundgang vom Heizraum bis unters Dach.

Station 1: Die Heizung

Zwei- bis dreitausend Stunden im Jahr muss sie ihren Dienst tun: die Heizung. Damit sie das auch über viele Jahre sparsam und zuverlässig leistet, bedarf es etwas Aufmerksamkeit.

  • Wartung und Reinigung: Holzkessel am Ende der Heizsaison ordentlich reinigen. Zudem gehören Holz-, Pellets- und Ölkessel jährlich vom Profi gewartet. Bei Gasthermen reicht ein Service alle zwei bis drei Jahre.
    Riskieren Sie zudem regelmäßig einen kritischen Blick auf Rost und auf Wasseraustritt. Beides ist ein Indikator, den Fachbetrieb ins Haus zu rufen.
    Ein leerer Pellets- oder Hackschnitzelbunker ist eine gute Gelegenheit, zu prüfen, ob irgendwo Feuchtigkeit ins Lager eindringt. Da sich in größeren und luftdicht verschlossenen Holzlagern in sehr seltenen Fällen Kohlenmonoxid ansammeln kann, sicherheitshalber vorher auslüften.
Einen Blick ins Pelletslager kann man am besten dann werfen, wenn es leer ist. Aber Obacht, ein bisschen Vorsicht müssen Sie walten lassen.

Einen Blick ins Pelletslager kann man am besten dann werfen, wenn es leer ist. Aber Obacht, ein bisschen Vorsicht müssen Sie walten lassen.

  • Ausschalten: In der Übergangszeit befiehlt der Außentemperaturfühler der Heizung oft einzuschalten, obwohl es tagsüber warm und sonnig genug ist. Die Heizung kann – je nach Gebäude – oft schon in der ersten richtigen Wärmeperiode aus- oder auf Warmwasserbetrieb geschaltet werden. Sollte es dann über einen längeren Zeitraum nochmal kühl werden, einfach wieder einschalten. Das erspart der Heizung einige Betriebszyklen mit kurzen Taktungen, die sich auf ihre Lebensdauer eher negativ auswirken.
  • Brennstoff nachbestellen: Wer Holz, Pellets oder Öl heizt, sollte jetzt seine Vorräte auffüllen. Das ist meist günstiger, als im Herbst vor Beginn der Heizsaison.

Verbrauch erfassen: Idealerweise wird der Energieverbrauch monatlich erfasst. Fehlfunktionen an Heizung oder Solaranlage können so leichter entdeckt werden. Zumindest einmal im Jahr zur gleichen Zeit sollte der Energieverbrauch des Jahres ermittelt werden. Nicht begründbare Ausreißer können ein Indikator für einen Fehler sein.

Station 2: Das Verteilsystem

Damit die Wärme von der Heizung wirkungsvoll und effizient im Haus verteilt wird, braucht es ein gut funktionierendes Verteilsystem. Auch das lohnt ein paar regelmäßige Kontrollblicke:

  • Heizungspumpen ausschalten: Wenn die Heizung nicht läuft, sollte auch die Heizungspumpe nicht laufen. Tut sie es dennoch, kann sie ausgeschaltet werden. Sonst pumpt sie den Sommer über völlig sinnbefreit Wasser im Kreis herum und braucht nicht wenig Strom dafür. Sollte noch eine alte stufengeregelte Pumpe ihren Dienst tun, ist es an der Zeit, sie gegen eine effiziente Pumpe auszutauschen. Schließlich handelt es sich bei der Heizungspumpe in vielen Fällen um den größten Einzelstromverbraucher im Haushalt. Die Vorarlberger Energieversorger fördern den Tausch!
  • Boiler auf Undichtigkeiten prüfen. Außerdem je nach Kalkgehalt des Wassers zumindest alle zehn Jahre entkalken lassen.
  • Ausdehnungsgefäß prüfen: Klopft man oben an das Ausdehnungsgefäß, muss es hohl klingen, weil sich im Ausdehnungsgefäß Luft befinden muss. Tut es das nicht, ist wahrscheinlich ein neues fällig.
Umwälzpumpe ausschalten. Und noch besser: gleich durch eine effiziente ersetzen. Denn die Umwälzpumpe der Heizung ist meist der größte Einzelstromverbraucher im Haushalt! Bildnachweis: illwerke vkw.

Umwälzpumpe ausschalten. Und noch besser: gleich durch eine effiziente ersetzen. Denn die Umwälzpumpe der Heizung ist meist der größte Einzelstromverbraucher im Haushalt! Bildnachweis: illwerke vkw.

  • Heizungsrohre dämmen: Liegen in Ihrem Heizungskeller die Rohre blank, lohnt es sich, das zu ändern. Sie zu dämmen, ist wenig Aufwand und reduziert die Verteilverluste im Heizsystem mitunter beträchtlich.
  • Schmutzfänger im Rücklauf spülen, so vorhanden: Der hat die Aufgabe, kleine Partikel und Metallspäne aus dem Heizungswasser herauszufiltern.

Station 3: Die Solaranlage

Damit die Solaranlage nicht nur faul in der Sonne herumliegt, lohnt sich deren regelmäßige Wartung. Die meisten Fehler entdecken Sie durch regelmäßige Kontrollblicke.

  • Rohrdämmung und Kollektor prüfen: Die Scheiben des Kollektors sollten nicht über einen längeren Zeitraum beschlagen sein. Außerdem sollen die Rohrdämmungen ausreichend, vollständig und intakt sein.
Ab und zu mal einen Blick auf den Kollektor zu werfen, lohnt sich. Aber bitte Vorsicht, wenn Sie aufs Dach klettern! Bildnachweis Markus Gmeiner

Ab und zu mal einen Blick auf den Kollektor zu werfen, lohnt sich. Aber bitte Vorsicht, wenn Sie aufs Dach klettern!

  • Anlagendruck beobachten: Während des Betriebs sollte der Anlagendruck konstant sein. Ändert er sich um mehr als ein halbes Bar, ist möglicherweise das Ausdehnungsgefäß defekt.
  • Luft in der Anlage führt zu reduziertem Ertrag und im schlimmsten Fall zum Stilstand der Anlage. Sie ist durch den Profi leicht zu beseitigen. Im Zuge dessen prüft der Fachbetrieb auch gleich den Frostschutz.

Station 4: Fenster, Fassade und sonstiges

  • Fenster sind ein stark beanspruchtes Bauteil am Gebäude. Einmal im Jahr sollten die Beschläge geölt oder gefettet und allenfalls nachgestellt werden. Beschädigte oder veraltete Dichtungen gehören ausgetauscht.
  • Die Fassade auf Risse und feuchte Stellen prüfen, um größere Schäden zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen.
  • Der Kamin gehört natürlich auch einmal im Jahr gereinigt. Die Erinnerung daran kommt aber meist vom Kaminkehrer direkt.
  • Filter in der Lüftungsanlage tauschen: Pollenallergiker sollten den Filter im Frühjahr tauschen, um dessen Leistungsfähigkeit in der Pollensaison sicher zu stellen.
  • Filter im Trinkwasser reinigen. Je nach Herstellerempfehlung sollte der Rückspülfilter im Kaltwasser mehrmals jährlich gespült werden. Aber Achtung: Das kann zu einem überraschend nassen Vergnügen werden. Darum einen großen Eimer und am besten zwei unterstützende Hände bereithalten.

Wenn Sie etwas entdecken und nicht gleich den Fachbetrieb aufscheuchen möchten, dann fragen Sie unsere Energieberater. Sie erreichen Sie am Energietelefon unter 05572 31 202-112. Und wenn sich das am Telefon nicht klären lässt: Die meisten Gemeinden übernehmen die Kosten für eine Vorort-Beratung im Umfang von einer Stunde.

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Zuletzt aktualisiert am 16. Mai 2019