Mit dem Beschluss der Gemeindevertretung im April 2023 zur „+Sonnenenergiegemeinde 2030“ will Mäder in den kommenden Jahren die Energieneutralität in ihren kommunalen Gebäuden und Anlagen erreichen. Dabei setzt die Gemeinde verstärkt auf Photovoltaik und auch auf Kooperationen mit Vereinen.
Mäder hat sich auf dem Weg zur Energieautonomie ein ambitioniertes Ziel gesteckt und will spätestens bis zum Jahr 2030 so viel Sonnenstrom produzieren, um alle gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen energieneutral zu betreiben. In den vergangenen Jahren wurden dazu viele Maßnahmen umgesetzt, um diesem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen.
Im Herbst 2022 hat die Gemeinde Mäder eine Dachpotenzialanalyse erstellt – mit einem erfreulichen Ergebnis:
„Auf Basis der Analyse und des jährlichen Energieberichts ist es möglich, bilanziell mehr Strom zu erzeugen, als verbraucht wird“, erklärt Andreas Müller, zuständig für die Bereiche Umwelt, Energie und Bau in der Gemeinde Mäder.
Großes Potenzial für Sonnenstrom
So könnte bei einer Vollbelegung der geeigneten Dächer in Mäder – 14 Dächer plus eine Fassade – mehr als 520.000 Kilowattstunden (kWh) Sonnenstrom erzeugt werden. Der Jahresbedarf für die kommunale Infrastruktur wie Gebäude, Straßenbeleuchtung oder Trinkwasser- und Abwasserversorgung liegt in Mäder aktuell bei circa 460.000 Kilowattstunden (kWh).
Zwölf Photovoltaik-Dächer in Aktion
Bereits in den 90er-Jahren wurde mit der Turnhalle das erste Gebäude in Mäder mit Photovoltaik ausgestattet. Mittlerweile sind auf zwölf Dächern PV-Module installiert. Allein in diesem Jahr kamen mit Gebäuden wie Feuerwehr, Bauhof, Vereinsheim, J.J. Ender Saal sowie dem Tennis- und Fußballclub FC Mäder insgesamt sechs neue Anlagen hinzu. Mit diesen Anlagen können pro Jahr circa 270.000 kWh Sonnenstrom erzeugt werden. Bis Ende des Jahres 2023 rechnet die Gemeinde Mäder, mehr als 58 Prozent des kommunalen Strombedarfs mit den vorhandenen Photovoltaik-Anlagen decken zu können.
Kooperation mit Vereinen
Eine Besonderheit in Mäder ist die Kooperation mit den heimischen Vereinen: Hier gibt es die Vereinbarung, die Gemeinde errichtet und betreibt die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern von Tennis- und Fußballclub, und erhält im Gegenzug die Einnahmen bis zur Amortisierung in circa sieben bis zehn Jahren. Danach werden die Einnahmen aus der Stromproduktion zu jeweils 50 Prozent an Gemeinde und Verein verteilt.
Weiterer Ausbau für Energieneutralität geplant
Um das Ziel, mehr Strom zu erzeugen als verbraucht wird, zu erreichen, ist in Mäder eine kumulierte Photovoltaikanlagenleistung in der Höhe von rund 455 Kilowattpeak (kWp) notwendig. Derzeit sind PV-Module mit einer Gesamtleistung von 268 kWp installiert. Auch 2024/25 sind weitere Projekte mit zusätzlichen 160 kWp geplant, beispielsweise bei den Kindergärten Brühl und Ulimahd sowie bei der Ökomittelschule.
Ziel der Energieneutralität bald realistisch
„Nachdem bereits alle Gebäude mit erneuerbaren Energieträgern beheizt werden, haben wir mit dem Schwerpunkt auf Photovoltaik als erneuerbare Stromquelle die Weichen für die kommunale Energieneutralität in unserer Gemeinde gestellt. Mit den bestehenden Anlagen und dem weiteren geplanten Ausbau sind wir mit großen Schritten auf einem guten Weg, dieses Ziel bereits deutlich vor dem Jahr 2030 zu erreichen“, sagt Bürgermeister Rainer Siegele.
Höchste e5-Bewertung mit fünf „e“
Die Gemeinde Mäder ist im Jahr 1998 dem e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden beigetreten. Neben dem Ausbau erneuerbarer Energieträger sind die Förderung klimafreundlicher Mobilität bis hin zu Aktionen für die Bevölkerung wichtige Schwerpunkte für die Gemeinde. Bei dem vergangenen e5-Audit im Jahr 2021 wurde Mäder bereits zum fünften Mal in Folge mit der höchst möglichen Bewertung mit fünf „e“ sowie dem „European Energy Award“ mit Gold-Status ausgezeichnet. Über das e5-Programm hinaus ist die Gemeinde auch in unterschiedlichen Netzwerken aktiv. Dazu zählen Umweltverband, Klimabündnis, die Region amKumma, Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie, Allianz in den Alpen sowie Agglomeration Rheintal.
Weitere Infos und PV-Bilder findet ihr auf der Gemeinde Website Mäder (© Fotos Gemeinde Mäder).
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