Gemeindegebäude zählen nicht nur im Betrieb, sondern auch bei einem eventuellen Neubau oder einer Sanierung zu den finanziell dicken Brocken. Um langfristige Planungssicherheit zu haben ist es essentiell, dass eine Gemeinde weiß, wann welches Gebäude zur Sanierung oder zum Austausch ansteht. Die Gemeinde Höchst hat (vorerst) für 12 ihrer wichtigsten Gebäude einen Sanierungsfahrplan als langfristiges Planungsinstrument erstellt.
Vom Gebäudesteckbrief zum Sanierungsfahrplan
Ein regionales technisches Büro wurde mit der Erstellung des Sanierungsfahrplans beauftragt. In einem ersten Schritt wurden die wichtigsten und größten zu untersuchenden Gebäude festgelegt. Danach wurden anhand der Verbrauchsdaten aus dem EBO – Energiebericht Online die ersten Erkenntnisse wie Jahresverbräuche für Wärme, Strom und Wasser herausgefiltert. Im Anschluss daran wurde eine Begehung vor Ort durchgeführt und ein Steckbrief für jedes der 12 Gemeindegebäude erstellt. Diese Gebäudesteckbriefe enthalten kurz- und langfristige Optimierungsmaßnahmen, Fotos der Begehung sowie Vorschläge zum zeitlichen Horizont einer Sanierung oder eines Neubaus.
Am Ende des Prozesses wurden die Gebäudesteckbriefe zu einem Dokument zusammengefügt (siehe Bild). Darin ist der Zustand der Gebäude farblich markiert und der zeitliche Horizont, der für eine Sanierung oder für einen Neubau empfohlen wird, festgehalten. Der Sanierungsfahrplan wurde dann den zuständigen Gremien vorgelegt und dient der Gemeinde Höchst begleitend als Planungsinstrument für ihre Gemeindegebäude.
Inhalte des Sanierungsfahrplans
- Grunddaten wie z.B. Baujahr, Fläche, Volumen, Wärmeversorgung und -verteilung, Lüftungsanlage, etc.
- Grafisch aufbereitete Kennzahlen wie z.B. Heizwärmebedarf in kWh/m²a, Einsparpotential prozentual und absolut, Heizlast, Stromverbrauch, CO2-Ausstoß, etc.
- Fotos aus den Begehungen der Gebäude inkl. kurz- und mittelfristige Maßnahmen
- Zeitliche Vorschläge zu Sanierung oder Neubau, unterteilt in Planungsbeginn und Realisierung
Ein zuverlässiges Planungsinstrument
In Höchst wurden im ersten Schritt 12 Gebäude untersucht und in den Sanierungsfahrplan eingearbeitet, im Sommer 2017 werden die fehlenden Gemeindegebäude begangen und integriert. Der daraus entstehende Sanierungsfahrplan ist eine wichtige Entscheidungsbasis für den Gemeindevorstand und die Auschüsse Finanzen und Wirtschaft sowie Planung und Bau.
„Mit dem Sanierungsfahrplan haben wir ein Instrument, welches uns anhand konkreter Kennzahlen und Infos aus den Begehungen die Gemeindegebäude mit dem dringendsten Handlungsbedarf aufzeigt. Für eine langfristige Planung, Budgetierung und Sanierung sind diese Informationen unerlässlich.“ Alfons Rädler, Infrastruktur und e5-Energiebeauftragter