Wir setzen Energie ein, um einen bestimmten Nutzen zu bekommen, zum Beispiel eine warme Wohnung im Winter oder ein helles Büro. Die Energieeffizienz ist das Maß für den Energieaufwand zur Erreichung eines bestimmten Nutzens. Wenn wir den gleichen Nutzen, also die warme Wohnung im Winter, mit weniger Energie erreichen, ist die Energieeffizienz höher. Energieeffizienz ist ein entscheidender Weg zur Energieautonomie, weil wir viel weniger erneuerbare Energie produzieren müssen, um den gleichen Nutzen zu haben.

Foto: Caroline Begle

Im Folgenden finden Sie drei Ansätze, um in der Gemeinde die Energieeffizienz zu fördern und das Thema bekannt zu machen:

Öffentliche Gebäude werden Vorbilder

Im öffentlichen Bau nehmen die Gemeinden in Vorarlberg eine international bewunderte Spitzenstellung ein. Über 100 öffentliche Gebäude sind in den letzten 10 Jahren energieeffizient, aus erneuerbaren Rohstoffen und schadstoffarm errichtet worden. Sie wurden mit dem Kommunalgebäudeausweis qualitätsgesichert und haben vom Land bis zu 4.5% Extraförderung für hohe ökologische und energetische Qualität bekommen.

Wenn in unserer Gemeinde ein öffentliches Bauvorhaben ansteht, ist es eine gute Gelegenheit, ein Vorbild für energieeffizientes Bauen zu errichten. Mit einer hohen Punktanforderung im Kommunalgebäudeausweis schon in der Wettbewerbsausschreibung oder bei der Beauftragung des Architekten ist der Weg dahin geebnet und ein Zeichen gesetzt. In der Regel sind 850 Punkte ein guter Zielwert, mit Sanierungen kompakter Gebäude lassen sich auch gut 900 Punkte erreichen.

Was kann ich tun?

Weitere Informationen

Kommunalgebäudeausweis

Vorarlberger Gemeindeverband: Nachhaltig bauen in der Gemeinde

Energieeffizienz bei Privaten fördern

Als Gemeinde haben wir verschiedene Möglichkeiten, auch auf hohe Effizienz bei privaten Bauvorhaben einzuwirken. Zunächst können wir besonders energieeffiziente Gebäude anerkennend im Gemeindeblatt oder auf der Homepage erwähnen oder kleine Förderungen auszahlen. Außerdem kann die Gemeinde vorbildlichen Konzepten mit einer Genehmigung für eine höhere Grundstücksausnutzung entgegenkommen. In Bebauungsplänen können wir sogar Niedrigstenergiegebäude oder den Passivhausstandard voraussetzen oder ein bestimmtes Energiesystem fordern. So kann hier auch eine Anschlusspflicht an ein Nahwärmenetz festgeschrieben werden.

Erstes Passivhaus PLUS in Vorarlberg in Langenegg (Haustechnikplanung E-Plus GmbH)

Was kann ich tun?

  • Best Practice im Gemeindeblatt zeigen
  • Belohnung für hohen Energiestandard
Teilen statt kaufen

Wo die Busanbindung einmal nicht passt, hilft ein E-Carsharing-Pool. Hier in der Gemeinde Sulzberg. Bild: Energieinstitut Vorarlberg/Markus Gmeiner

Um in unserer Gemeinde effizienter mit grauer Energie und Betriebsenergie umzugehen, können wir „Sharing“-Modelle anstoßen, bei denen Fahrzeuge, Geräte, Werkzeuge oder Maschinen für die Gemeinde angeschafft und miteinander geteilt werden. Am bekanntesten und fast überall umgesetzt sind die geteilten Elektroautos. Ähnliche Modelle können auch für E-Lastenräder, Anhänger, Rasenmäher oder Schlagbohrmaschinen eingeführt werden. Das Teilen erspart die individuelle Anschaffung und verbindet die Nutzer über das Teilen miteinander. Eine weitere Idee zur Einsparung von individuellen Fahrten mit dem PKW ist die Einrichtung einer Mitfahrbank. Hierbei wird eine Bank an der Straße installiert, die von Personen genutzt wird, die in eine bestimmte Richtung mitgenommen werden wollen. Fahrzeuge, die nicht voll beladen sind, halten an der Mitfahrbank und nehmen zusätzliche Fahrgäste auf. Die Funktionsweise der Mitfahrbank muss natürlich vorher im Gemeindeblatt erklärt werden.

Was kann ich tun?

  • Mitfahrbank aufstellen und bekannt machen
  • Werkzeugverleih oder Reparaturwerkstatt organisieren

Gute Beispiele

Mitfahrbank im großen Wasertal

Zuletzt aktualisiert am 17. Mai 2023