In der Marktgemeinde Lustenau widmeten sich alle elf Kindergärten ein Jahr lang dem Thema Energie. Gemeinsam gelang es, den abstrakten Begriff im Alltag erlebbar zu machen und durch einen bewussteren Umgang überraschend viel Energie einzusparen.

Mit einem technischen Berater spürten die Pädagoginnen in ihren Kindergärten „versteckte Energieverbraucher“ auf. Bei der gemeinsamen Start- und Zwischenveranstaltung diskutierten die rund 90 Pädagoginnen ihre Ideen, tauschten sich untereinander aus und trafen Energiesparmaßnahmen. Ein Austausch, der sich im wahrsten Sinn des Wortes bezahlt machte, denn die Energieautonomiegemeinde Lustenau rechnet das Engagement an und zahlt 50 % der realisierten Kosteneinsparungen an die Kindergärten aus.

Energie intutitiv verstehen

In gleich sieben Kindergärten machten die Pädagoginnen Energie auch für die Kinder erlebbar. Das pädagogische Angebot des Energieinstitut Vorarlberg, „Ein Königreich für die Zukunft“, unterstützte sie bei der Umsetzung. Die Kinder lernen Energie intuitiv verstehen, auch wenn sie Zusammenhänge nicht sofort formulieren können, bekommen sie ein Gefühl und Verständnis dafür. Und es gelingt, im Alltag verantwortungsvoll und kreativ mit Energie umzugehen.

Begeisterung ist ansteckend

„Die Begeisterung der Kinder ist ansteckend“, sind die Pädagoginnen überzeugt. „Wir hoffen, dass die Botschaft aus dem Kindergarten positiv auf das Energiebewusstsein der Eltern einwirkt. Wir wollen gemeinsam mit unseren Kindern ihre Zukunft gestalten, ohne schlechtes Gewissen aber mit der Gewissheit, dass viele kleine Beiträge Großes bewirken“, so die Kindergartenpädagoginnen und das interdisziplinäre e5-Team.

Energiesparen ist kinderleicht

Insgesamt konnten die Pädagoginnen und Kinder sage und schreibe 97.142 kWh einsparen, umgerechnet sind das rund 6.000 Euro. Die Energieeinsparungen von 16 % bei der Raumwärme und 13 % beim Strom zeigen sehr deutlich, dass sich das Engagement der Pädagoginnen lohnt. Auch im Wasserverbrauch konnten Einsparungen um 6 % festgestellt werden.

„Eine wertvolle Initiative für eine enkeltaugliche Lebensweise, der sich Lustenau als Energieautonomiegemeinde 2017 verpflichtet hat. Und ein Beitrag, der sich nicht nur positiv auf das Klima, sondern auch auf die finanziellen Ausgaben der Marktgemeinde auswirkt“.
Christine Bösch-Vetter, Umweltgemeinderätin und e5-Teamleiterin

Zuletzt aktualisiert am 5. August 2020