Viele Menschen reagieren sensibel auf Schadstoffe. Ökobaustoffe reduzieren die Belastung in Innenräumen.

Holz, Lehm, Hanf oder Kalk sind nur einige der zahlreichen etablierten und über viele Generationen eingesetzten natürlichen Baustoffe. Die fortschreitende Synthetisierung von Materialien mit dem Aufkommen der Chemieindustrie hat sie in den Hintergrund gedrängt – zu Unrecht. Denn die natürlichen Materialien verfügen über hervorragende Eigenschaften – und sind auch den hohen Ansprüchen in der professionellen Verarbeitung gewachsen. Ökologische Baustoffe tragen dazu bei, Umweltauswirkungen, den Einsatz nicht erneuerbarer Energieträger und gesundheitliche Beeinträchtigungen von Handwerkern und Bewohnern zu reduzieren.

Ökobaustoffe sind für den Einsatz in nahezu allen Bereichen bestens geeignet.

Nicht nur Gebäude aus Lehm oder Holz, die hunderte von Jahren alt sind, beweisen die Langlebigkeit ökologischer Baumaterialien. Mit entsprechendem Wissen verbaut, können nachwachsende Rohstoffe auch ohne chemische Zusätze wie Biozide oder Zuschlagsstoffe höchsten Ansprüchen genügend verarbeitet werden, im Innen- und im Außenbereich. Dabei können die Bauleute auf die Expertise im Vorarlberger Handwerk setzen, nicht nur bei der Verarbeitung, sondern auch bei der Entwicklung von hochwertigen und gesunden Produkten. Kein Wunder, dass der Einsatz ökologischer Materialen in Vorarlberg Gebäude entstehen hat lassen, die international geschätzte Leuchttürme sind.

„Unsere eigens entwickelten Zelluloseputze sind modernes Hightech-Material und erfüllen höchste Anforderungen an Akustik und Wohngesundheit.“ Paul Gächter, ROWA

Ökobaustoffe sind gesünder als herkömmliche Baustoffe

Wo weniger Chemie drin ist, kommt auch weniger Chemie raus. Das klingt einfach, und ist es auch. Natürliche Materialien emittieren weniger Schadstoffe, die sich damit auch nicht in Innenräumen finden. Das ist nicht nur für die Bewohner gesünder, sondern auch für die Handwerker, die tagtäglich mit den teils schädlichen Materialien in Kontakt sind.

Neben der weitgehenden Schadstofffreiheit regulieren naturbelassene Oberflächen aus Holz oder mineralische Baustoffe die Feuchtigkeit der Raumluft und sorgen für ein permanent angenehmes Raumklima. Eigenschaften, die insbesondere in Schlaf- oder Kinderzimmern hohe Priorität haben sollten.

In Kinderzimmern stammt ein wesentlicher Teil der Schadstoffe übrigens gar nicht aus den Baustoffen. Wer für seine Kleinen ein möglichst schadstofffreies Umfeld schaffen möchte, sollte sich nicht nur über Wände und Böden, sondern auch über Teppiche, Möbel und Spielsachen Gedanken machen. Die Zeitschrift Ökotest veröffentlicht regelmäßig entsprechende Tests.

„Wer die Sicherheitsdatenblätter von manchen handelsüblichen Bauprodukten anschaut, will die ganz sicher nicht im Kinderzimmer haben.“ Gebhard Bertsch, Ökoberatung.

„Wir achten bei unseren Produkten darauf, dass sie aus natürlichen Rohstoffen hergestellt und schadstoffarm sind.“ Jessica Loretter, PÖZ

Ökobaustoffe sind umweltfreundlicher und schaffen regionale Wertschöpfung

Das liegt daran, dass für ihre Herstellung weniger Energie und Chemie eingesetzt wird. Durch deren weitläufige Verfügbarkeit sind zudem die Transportwege kurz. Werden die Materialien sorgfältig verbaut, reduziert sich der Aufwand für Abbau und Entsorgung. In der Regel können Ökomaterialien einfach recycelt werden. Sind sie am Ende ihres Lebenszyklus‘ angelangt, können sie ohne lange Transportwege oft sogar an Ort und Stelle entsorgt werden.

Werden nachwachsende Rohstoffe aus der Region genutzt – in Vorarlberg vor allem Holz – steigt neben der Umweltverträglichkeit auch die regionale Wertschöpfung, die nicht nur Geld und Arbeitsplätze, sondern auch Wissen und Handwerkstradition am Standort erhält.

„Heimisches Massivholz ist ökologisch unschlagbar. Bauleute sollten nachfragen, woher ihre Baustoffe kommen.“ Erich Reiner, Ingenieurbüro für Holzwirtschaft und Bauphysik

Laut Harald Gmeiner, der beim Energieinstitut Vorarlberg für das Thema Ökologisch bauen verantwortlich ist, würden Bauleute, die punktuell ökologische Materialien eingesetzt haben, beim nächsten Mal Bauen übrigens noch stärker auf deren Einsatz achten.

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Zuletzt aktualisiert am 6. Juni 2020