Mit dem Beitritt der Gemeinden Klaus und Satteins sind nun 50 Vorarlberger Gemeinden Mitglied im e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden. Untätig in puncto Energieautonomie waren die beiden Gemeinden bis jetzt schon nicht – aber das Engagement soll weiter ausgebaut werden.
In Klaus etwa werden bereits mehrere kommunale Gebäude mit Erdwärme beheizt. Darunter auch die Mittelschule, die 2006 mit dem Staatspreis für Architektur & Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.
„Die Klima- und Umweltschutzmaßnahmen sind langfristig eine Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität. Davon profitieren wir alle, ganz besonders unsere Kinder und Enkelkinder,“ meint der Klauser Bürgermeister Simon Morscher und wird auch gleich konkret:
„Wir rüsten die Straßenbeleuchtung sukzessive auf sparsame LED-Technik um, was den Stromverbrauch signifikant reduzieren wird.“ Zudem soll ein Wochenmarkt ins Leben gerufen werden, um der Bevölkerung eine nachhaltige Versorgung mit regionalen Lebensmitteln zu gewährleisten.
Biomasse ersetzt Gasheizungen in Satteins
Auch Satteins ist auf dem Weg zur Energieautonomie: Über ein Bürgerbeteiligungsmodell konnte eine Photovoltaikanlage auf dem „neuen Doktorhaus“ verwirklicht werden, welche nun jährlich 13.000 kWh Ökostrom liefert. Das erste große Projekt im e5-Programm soll ein Biomasseheizwerk mit Hackschnitzellösung sein, das zukünftig drei Gasheizungen ersetzen wird. Und zwar jene der Mittelschule, der Polizei und des Vereinshauses.
„Vom e5-Programm profitiert die Gemeinde in vielerlei Hinsicht. Wir werden professionell begleitet, stellen die bestehenden Aktivitäten unter ein Dach und können in Zukunft vernetzter und effizienter arbeiten – das spart zudem Kosten,“ ist Bürgermeister Gert Mayer aus Satteins überzeugt.
Systematische Bestandserfassung und zielgerichtete Maßnahmen
Das e5-Programm unterstützt die Gemeinden vor allem bei einer zielorientierten und strategischen Energiepolitik. Deshalb erfolgt der Einstieg ins Programm stets mit einer energiepolitischen Bestandserfassung durch die e5-Gemeindebetreuer*innen im Energieinstitut Vorarlberg. Aufbauend auf den Stärken und Potentialen der Gemeinden werden konkrete Aktivitäten und Ziele ausgearbeitet.
Die Strukturen zur Umsetzung dafür werden in Form klarer Zuständigkeiten im Gemeindeamt und eines engagierten e5-Teams geschaffen, in dem auch Bürgerinnen und Bürger tatkräftig auf dem Weg zur Energieautonomie mitarbeiten. In Satteins übernimmt Heinrich Jussel die Teamleitung, in Klaus Bürgermeister Morscher selbst.
Und in spätestens drei Jahren können Klaus und Satteins dann die Früchte ihrer Arbeit in Form einer externen Zertifizierung und Bewertung analog den Hotelsternen mit bis zu fünf „e“ ernten.
Landesrat Rauch: Das e5-Programm ist eine Säule der Energieautonomie
Das große Engagement der e5-Gemeinden und vor allem deren große Anzahl stimmt Klimaschutz-Landesrat Johannes Rauch zuversichtlich: „Die e5-Gemeinden sind eine treibende Kraft in Richtung Energieautonomie und hilfreiche Umsetzungspartner bei den wichtigen Vorhaben, die wir uns bis 2030 vornehmen werden.“ Das sind vor allem der massive Zubau von Photovoltaikanlagen, der rasche Ersatz fossiler Heizsysteme und der forcierte Ausbau zukunftsfähiger Mobilitätslösungen.
Und auch Gregor Sellner, e5-Programmleiter im Energieinstitut Vorarlberg, zeigt sich erfreut über den Zuwachs im e5-Landesprogramm: „Mit nunmehr 50 Gemeinden wird die Erfolgsgeschichte des e5-Programms in Vorarlberg um zwei weitere Kapitel ergänzt. Wir freuen uns auf eine ergebnisorientierte, erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Gemeinden Satteins und Klaus.“
Zuletzt aktualisiert am 22. April 2021