Mehr als 900 Kindergartenkinder und 160 Pädagoginnen und Pädagogen haben sich im Projekt „Ein Königreich für die Zukunft“ ein Jahr lang intensiv mit der Energieautonomie beschäftigt. Am 13. Juni eröffnete Energielandesrat Christian Gantner im Beisein der Pädagoginnen und Pädagogen die von den Kindergärten gestaltete Projekt-Ausstellung im Landhaus.

Im „Königreich für die Zukunft“ verwandeln sich die Kinder in Königskinder und erleben zahlreiche Energieabenteuer. Jeder Jahreszeit ist ein eigener Schwerpunkt zugeordnet: „Windkraft und Mobilität“ im Herbst, das Thema „Licht und Wärme“ im Winter, „Die Kraft des Wassers“ im Frühjahr und „Die Kraft der Sonne“ im Sommer. Ziel ist es, die Kinder spielerisch an die Themen der Energieautonomie heranzuführen.

Kleine Forscher: Apfelkerne statt CO2

„Dabei binden die Kindergärten das Thema Energie immer wieder auf beeindruckende und fantasievolle Weise in den Kindergartenalltag ein“, stellt die Projektleiterin im Energieinstitut Vorarlberg Carmen Jungmayr fest. Die Energiedetektive im Kindergarten Bütze (Wolfurt) etwa machten sich täglich auf die Suche nach unnötigen Stromfressern und kontrollierten ganz genau, ob ein Licht tatsächlich benötigt wird. Im Kindergarten Hatlerstraße (Dornbirn) waren die Kinder zu Fuß, mit dem Rad oder den Öffis unterwegs und sammelten fleißig Sticker in ihrem „Laufpass“. Über die Mobilität von morgen philosophierten auch die Königskinder vom Kindergarten Strohdorf (Wolfurt) und wurden gleich zu praktischen Erfindern: So sollten die Autos von morgen mit Äpfeln betrieben werden und der Auspuff zukünftig kleine Apfelkerne statt Abgase und CO2 ausspucken.

Mit eigenen Energie-Kostümen nahmen die Kinder vom Kindergarten Oberer Riegel in Feldkirch am Faschingsumzug teil. Foto: Silvia König

Mit eigenen Energie-Kostümen nahmen die Kinder vom Kindergarten Oberer Riegel in Feldkirch am Faschingsumzug teil. Foto: Silvia König

Eigenes Musical und Faschingsumzug

Davon zeigt sich auch Energielandesrat Christian Gantner beeindruckt: „Mit dem Jahresprojekt der Kindergärten wird die Energieautonomie Vorarlberg auf sehr sympathische Weise in die junge Bevölkerung getragen. Einen großen Dank an die engagierten und kreativen Pädagoginnen und Pädagogen, die das Projekt in den letzten fünf Jahren so erfolgreich umgesetzt haben.“

Und es gibt noch mehr: Mit eigenen „Energie-Kostümen“ ausgerüstet, nahm der Kindergarten Oberer Riegel (Feldkirch) am Faschingsumzug teil. Krönender Projektabschluss im Kindergarten Weissenbild (Lauteracht) war das eigens erarbeitete Musical „Königreich der Elemente“. Ein unvergessliches Erlebnis waren auch die „stromfreien Tage“ in den Kindergärten, bei denen die kleinen Energieexpertinnen und -experten erlebten, wie es sich anfühlt, wenn die Heizung ausbleibt, kein Licht brennt und draußen über dem Feuer gekocht werden muss. Bei den Kindern stand dabei aber nicht der Verzicht, sondern vielmehr die gemütliche Atmosphäre und das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund. Und so wurden die Pädagoginnen und Pädagogen vom Kindergarten KiVi (Wolfurt) am nächsten Morgen gleich gefragt: „Können wir wieder den Strom ausschalten?“

. Krönender Projektabschluss im Kindergarten Weissenbild (Lauterach) war das eigens erarbeitete Musical „Königreich der Elemente“. Bild: Gabriela Paulmichl

. Krönender Projektabschluss im Kindergarten Weissenbild (Lauterach) war das eigens erarbeitete Musical „Königreich der Elemente“. Bild: Gabriela Paulmichl

So werden die Kinder zu Energieprofis

Im „Königreich für die Zukunft“ erlangen die Kinder also spielerisch viele neue Erkenntnisse zum Thema Energie, Ressourcen und Energiesparen. Die verschiedenen Themen regen zum Forschen, Experimentieren und zum Auseinandersetzen mit sich und der Umwelt an. „Wir haben erlebt, dass die Kinder ihr Wissen immer wieder in ihrem persönlichen Umfeld teilen und weitergeben. Das Projekt legt einen wesentlichen Grundstein für einen lebenslangen, achtsamen Umgang mit Energie“, sind sich Anna Pfefferkorn und Simone Bargehr vom Kindergarten Bachgasse in Lauterach einig.

Ein Königreich für die Zukunft: Im abgelaufenen Kindergartenjahr engagierten sich weit über 100 Pädagoginnen für die Energieautonomie. Bild: Alexandra Serra.

Ein Königreich für die Zukunft: Im abgelaufenen Kindergartenjahr engagierten sich die Pädagoginnen für die Energieautonomie. Bild: Alexandra Serra.

Projektausstellung im Landhaus und im Energieinstitut Vorarlberg

Im Laufe des Projekts werden die Pädagoginnen und Pädagogen mit einem Projektvorbereitungstag, gemeinsamen Austauschtreffen, und einer „Energiekiste“ mit praktischen Materialien und Ideen vom Energieinstitut Vorarlberg unterstützt. Die Kindergärten haben ihre Aktivitäten in aufwändigen Büchern und Plakaten dokumentiert. Sie sind in den nächsten Wochen im Landhaus und anschließend im Energieinstitut Vorarlberg zu sehen.

Jedes Jahr gestalten die Kindergärten ein Projektbuch. Darin halten sie die Aktionen zum "Königreich für die Zukunft" kreativ und sehenswert fest. Bild: Alexandra Serra.

Jedes Jahr gestalten die Kindergärten ein Projektbuch. Darin halten sie die Aktionen zum „Königreich für die Zukunft“ kreativ und sehenswert fest. Bild: Alexandra Serra.

Mit über 3.600 teilnehmenden Kindern als Erfolgsprogramm etabliert

Das Programm „Ein Königreich für die Zukunft“ wurde bereits zum fünften Mal vom Energieinstitut Vorarlberg angeboten und erfreut sich großer Beliebtheit. Seit dem Pilotversuch 2014 haben über 80 Kindergärten mit 3.630 Kindern teilgenommen. 490 Pädagoginnen und Pädagogen haben zahllose Ideen und Projekte mit den Kindern entwickelt. Im Anschluss an den Kindergarten wird in der Volksschule im Rahmen der „energiewerkstatt.schule“ der Zugang zur Energieautonomie altersgemäß vertieft. Die Bildungsangebote für Kindergärten und Volksschulen werden vom Energieinstitut Vorarlberg im Rahmen von „Energieautonomie begreifen“ aufbereitet und begleitet. Sie können aufgrund der finanziellen Unterstützung von Energieautonomie Vorarlberg und illwerke vkw kostenlos angeboten werden.

Alle Details zu den Angeboten für Kindergärten und Schulen haben wir auf der Website von Energieautonomie Vorarlberg für Sie zusammengstellt.

 

Bildnachweis: Alle Bilder dieser Seite stammen von Alexandra Serra.


Zuletzt aktualisiert am 29. Juli 2019