Im September stand das Bildungsprogramm im Energieinstitut im Zeichen von Lehm: In den beiden Veranstaltungsklassikern führte Lehm-Papst Martin Rauch durch die wunderbare Welt des Baustoffs Lehm, der im Praxisworkshop mit Architekt und Lehmbauer Kai Längle zu feinem Putz verarbeitet wurde. Ein kurzer Rückblick zu zwei erdigen Veranstaltungs-Highlights.
„Learning by doing“ beim Lehmputz-Praxis-Workshop
„Learning by doing!“ So beschreibt Stefanie Greussing den Praxis-Workshop bei Lehmbauer und Architekt Kai Längle und ergänzt zufrieden „Jetzt fühle ich mich sicher genug, unsere eigenen Wände zu verputzen.“ Auch Johannes Dietrich ist sich nach dem 1,5-tägigen Workshop sicher: „Der Lehmwand im Eigenheim steht nichts mehr im Weg!“
Bis zur fertigen Lehmwand mussten die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Lehm nämlich noch selbst herstellen, verarbeiten und zu guter letzt verputzen. Der Grundbestandteil war schnell gefunden – Erde aus unserem typischen Rheintaler Garten. Gemeinsam mit Kai Längle wurde diese auf Herz und Nieren getestet und unter fachmännischer Anleitung zum gewünschten Putz verarbeitet.
Am zweiten Tag wurde die Zubereitung weiter vertieft, und unterschiedliche Materialien wie Sand und Farbpigmente wurden in den Lehm eingearbeitet. Und natürlich nahmen die Teilnehmer*innen dann auch die Kellen selbst in die Hand und versuchten sich an vorbereiteten Untergründen als Verputzer*innen.
„Der Workshop war so vielseitig wie Lehm!“ – Marco Meyer, Teilnehmer
Neugierig? Den nächsten „Praxis-Workshop: Lehmputz“ mit Kai Längle finden Sie hier
Know-how und Inspiration bei Vortrag und Exkursion
Wussten Sie, dass mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung in Häusern lebt, die ganz oder teilweise aus Lehm gebaut sind? In unseren Breitengraden sind die alten Lehmbau-Techniken dennoch in Vergessenheit geraten und durch industriell hergestellte chemische Baustoffe abgelöst worden. Pioniere wie Stampflehmbauer Martin Rauch haben den Baustoff jedoch wiederentdeckt und haben es weit über die Grenzen Vorarlbergs zu Ansehen gebracht.
Beim Vortrag und der halbtägigen Exkursion zum Thema „Lehmbau“ Ende September teilte Martin Rauch sein Wissen und zeigte die Einsatzmöglichkeiten anhand internationaler und regionaler Projekte auf. Im Rahmen der Exkursion besuchten die Teilnehmer*innen auch erstmals die neu errichtete ERDEN Werkhalle in Schlins. Die Halle, in der Stampflehmelemente vorgefertigt werden, ist nicht nur Werkstätte sondern selbst ein zukunftsweisender Prototyp im Bereich Lehmbau.
In der Malerwerkstatt Gerold Ulrich in Satteins erfuhren die Teilnehmer*innen auf anschauliche Weise wie Lehm als Putz- und Spachtelmasse eingesetzt werden kann und wie Lehmbauplatten und Lehmsteine hergestellt werden. Vor allem die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten von Lehmoberflächen und künstlerischen Möglichkeiten begeisterten die Teilnehmenden und zeigten die kreative Verwendung von Lehm als Baustoff auf.
„Sehr interessante Exkursion zu visionären Handwerkern. Viele praktische und schöne Beispiele. Sehr inspirierend!“ Johanna Mihevc, Teilnehmerin bei „Vortrag & Exkursion Lehmbau“
Im Herbst 2021 findet die Veranstaltung „Vortrag & Exkursion: Lehmbau“ wieder statt. Interesse? Dann melden Sie sich formlos per Mail, wir informieren Sie über den genauen Termin, sobald er feststeht.
Weitere Informationen zu Lehm als Baustoff finden Sie hier.
Zuletzt aktualisiert am 15. Dezember 2020