„Die machen’s einfach! Diese Haltung finde ich beeindruckend“, resümiert einer der Teilnehmer von Live im Betrieb bei der Firma 11er. Mit „machen“ sind die die konsequent umgesetzten Maßnahmen gemeint, die es dem Frastanzer Lebensmittelbetrieb ermöglichen, 100 Prozent klimaneutral zu produzieren.
Das bedeutet, dass die CO2-Emissionen, die im Unternehmen anfallen, möglichst vermieden und konsequent reduziert werden. Seit 2001 konnte der Lebensmittelhersteller bereits 35 Prozent Energieeinsatz pro Kilo Rohkartoffel einsparen. Der Rest wird durch Emissionszertifikate ausgeglichen. Beim Live im Betrieb Termin stand dieses Mal die Biogasanlage im Zentrum.
Treibstoff statt Reststoff
Kartoffelschalen sind mehr als Abfall. Aus ihnen kann wertvolle Energie gewonnen werden. Die Firma 11er schließt mit der Biogasanlage den Energiekreislauf vom Kartoffelfeld bis zur Gefriertruhe. Als Gründungsmitglied des Klimaneutralitätsbündnisses 2025 hat 11er nun den Worten Taten folgen lassen – es eben „einfach gemacht“ – und mit der Inbetriebnahme der Biogasanlage den nächsten konsequenten Schritt gesetzt.
Sämtliche Produktionsreststoffe wie etwa Kartoffelschalen werden in der 2017 neu errichteten Anlage zu Biogas in Treibstoffqualität verwertet. Dieser Treibstoff kann wiederum zum Transport der Kartoffeln verwendet werden. Damit verringert die Anlage den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens um jährlich bis zu 5.500 Tonnen CO2.
Dafür wurde das Familienunternehmen mit dem Energy Globe Award 2018 ausgezeichnet.
Gelungene Kreislaufwirtschaft
Von einem gelungenen Beispiel für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft spricht auch Nachhaltigkeitsberater Günter Lenz, Terra Institute, und weist dabei auch auf weitere Aktivitäten der Firma 11er hin. Für Günter Lenz ist dies ein wesentlicher Aspekt der Kreislaufwirtschaft, „entstehen dadurch doch neue Geschäftsmodelle und neue Formen der Zusammenarbeit.“
Amortisation vs. Wirtschaftlichkeit über die Lebensdauer
Für die Teilnehmer der Veranstaltung war selbstverständlich auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage ein Thema. Dazu erklärt 11er-Geschäftsführer Thomas Schwarz:
„Wir müssen sowieso etwas mit den Kartoffelschalen tun. Es ist quasi ein Glücksfall, dass wir sie auf diese Weise verwerten können und nicht entsorgen müssen. Es ist das Vernünftigste, sie selbst zu verbrauchen. Die Amortisation der Anlage hängt sehr stark von der Entwicklung der Energiepreise ab. Über die Lebensdauer der Anlage ist diese aber jedenfalls wirtschaftlich. Als Familienunternehmen wird in längeren Zyklen gedacht, nicht nur kurzfristig geplant.“
Möchten auch Sie bei der nächsten Veranstaltung Live im Betrieb dabei sein?
Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.energieinstitut.at/LiveImBetrieb
Melden Sie sich zum Unternehmen Newsletter an, damit Sie die nächsten Termin erfahren.
Zuletzt aktualisiert am 5. November 2018