Manchmal polternd, aber immer diskussionsbereit, lösungsorientiert und im Herzen lebensfroh – so habe ich Manfred Rein beruflich erlebt, und so wird er mir in Erinnerung bleiben. Im ersten Teil eines Satzes war er immer klar, vielleicht manchmal grob, in den Nebensätzen immer erklärend, präzisierend und wertschätzend. Es entstand in mir das Gefühl, vorangekommen zu sein, wenn wir gesprochen haben. Er war für mich ein wichtiger Anker im teilweise überhitzten energiepolitischen Diskurs. Das Polarisierende in den Auseinandersetzungen hat die Unterschiede offengelegt – wir beide haben durch das Gespräch gelernt: ich von einem unternehmerisch denkenden Politiker, er von einem Energietechniker. Natürlich ist etwas stehengeblieben, aber wir sind beide weiter gekommen. Und das war das Wichtigste.
Nicht alles, was im Energieinstitut Vorarlberg entwickelt wurde, fand seine hundertprozentige Zustimmung, aber die Richtung und den Grundgedanken hat er immer unterstützt, als Wirtschaftslandesrat und auch als Präsident der Wirtschaftskammer. Der gemeinsame Austausch war im Rückblick zu selten, aber wenn er stattfand, war er gut.
Unter Manfred Rein als zuständigem Landesrat für Wohnbau hat die Energieeffizienzsteigerung und Ökologisierung im Wohnbau stark zugenommen, auch unter seiner Führung des zuständigen Referates hat Vorarlberg als Energiemodellregion jene Anerkennung in Österreich, ja in Europa bekommen, von der wir heute noch zehren.
Deine Lockerheit und deine Art, wie du unsere Sorgen aufgenommen und deinen Beitrag für eine Lösung geleistet hast, wird uns im Energieinstitut Vorarlberg, und vor allem mir, sehr fehlen. Deiner Familie und deinen Freunden gilt unser Mitgefühl.
Josef Burtscher
im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Energieinstitut Vorarlberg
Zuletzt aktualisiert am 22. April 2016