Auch wenn die technischen Möglichkeiten und das theoretische Wissen vorhanden sind, fehlt es in denGemeinden oft an Erfahrung, wie nachhaltiges Bauen und Sanieren umgesetzt werden kann. Unser Servicepaket schließt die Lücke zwischen theoretischem Wissen und Anwendung in der Praxis und bietet Gemeinden wertvolle Unterstützung. Die Begleitung durch das Servicepaket wird von Bund und Land gefördert.
Der Schlüssel zum Erfolg eines Bauprojektes ist ein ganzheitliches, professionelles und strukturiertes Vorgehen im gesamten Bauprozess, von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung. Das Servicepaket „Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde“, das vom Umweltverband des Vorarlberger Gemeindeverbandes, dem Energieinstitut Vorarlberg und der Firma Spektrum erarbeitet wurde, bietet dabei seine Erfahrung an. Mittlerweile wurden mehr als 80 Gemeindegebäude mit Unterstützung des Servicepakets errichtet oder saniert.
Für ein gutes Gebäude ist nicht nur die Energieeffizienz entscheidend, sondern auch der Einsatz regionaler und ökologischer Baustoffe, die für eine gesunde Raumluft sorgen, sowie die graue Energie der verwendeten Materialien. Durch das Servicepaket werden die Gemeinden als Bauherrschaften durch ein Team aus verschiedenen Expertinnen und Experten zu den Themen ökologisches Bauen, energieeffiziente Umsetzung, Beschaffungsverfahren und Qualitätssicherung beraten. Das Paket ist dabei an den Ablauf im Kommunalgebäudeausweis (KGA) angepasst, der Grundlage für eine landeseigene Zusatzförderung für nachhaltige, öffentliche Gebäude ist. Es gilt: Je mehr Punkte im KGA, desto höher die Förderung, mit der die Gemeinde vom Land unterstützt wird.
Zuerst werden die Ziele der Gemeinde im Wettbewerbsverfahren definiert. In der Planung werden alle Planungsdisziplinen sofort an einen Tisch geholt, um in einem gemeinsamen KickoffTermin die Anforderungen und Möglichkeiten auszuloten.
Diese Anforderungen werden als Ziele im ökologischen Programm für die Bauausführung zusammengefasst und münden in einen „Ziel-KGA“. In mehreren Planungssitzungen werden Architektur, Statik, Bauphysik, Haustechnik und Licht gemeinsam entwickelt. Mit einer durchdachten Planung, einer optimierten Gebäudehülle und einer Haustechnik lassen sich Betriebskosten sparen und eine höhere Förderung erreichen.
„Die optimierten Gebäude verbrauchen dabei rund 80 Prozent weniger Energie als herkömmliche Bauten. Die Emissionen in der Innenluft wurden bei vielen Objekten um über 90% im Vergleich zu konventionellen Gebäuden reduziert.“ Sabine Erber, Energieinstitut Vorarlberg
Das Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde ist förderbar
Die Begleitung öffentlicher Gebäudes durch das Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde wird durch den Bund und das Land Vorarlberg zu gleichen Teilen gefördert. Die Abwicklung und Abrechnung der Förderung übernimmt das Energieinstitut Vorarlberg.
Jetzt anmelden
- Maximale Beratungsstunden: 40
- Maximaler anerkannter Stundensatz: 80 Euro
- Maximale Förderhöhe: 50%
Bitte beachten Sie die Teilnahmebedingungen.
3 Fragen an Dietmar Lenz
(Projektleiter des Servicepakets Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde beim Vorarlberger Umweltverband)
Hat das Servicepaket in 12 Jahren etwas im Land verändert?
„Durch das Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde hat sich ein neuer Standard im öffentlichen Bau etabliert. Die Gebäude werden mit Passivhauskomponenten gebaut und erfüllen die ab 1.1.2019 geltende Gebäuderichtlinie der EU zum Bau von Niedrigstenergiegebäuden. Außerdem werden sie mit emissionsarmen, gesunden Baustoffen errichtet und haben einen kleinen ökologischen Fußabdruck.“
Hat sich das Servicepaket in den 12 Jahren verändert?
„Die Leistungen im Servicepaket werden dynamisch an neue Herausforderungen wie beispielsweise Prüfung von Low Tech Ansätzen angepasst. Das beinhaltet zum Beispiel die Berücksichtigung von Speichermassen, Hybridlüftungskonzepte und besondere Berücksichtigung der Sommertauglichkeit. Außerdem wird naturnahes Bauen immer wichtiger. Hier beraten wir zum Beispiel zu Dachbegrünungen und naturnaher Außengestaltung, die helfen, die Biodiversität zu verbessern.“
Welche Veränderungen werden die nächsten 12 Jahre bringen?
„Wir werden die Entwicklungen im Bereich Energieeffizienz, Bauökologie und bei anderen Nachhaltigkeitsthemen im Auge behalten, kritisch prüfen und unsere Leistungen dynamisch an neue Herausforderungen anpassen. Ein Schwerpunkt wird sicher die Klimafolgenanpassung mit Gefahrenabschätzung hinsichtlich Starkregen und Hitzeperioden. Auch Kühlen rückt deswegen immer mehr in den Fokus. Aktives Kühlen mit eigener Stromerzeugung wird in Zukunft unterstützt, war aber vor wenigen Jahren noch unerwünscht.“
Jede Menge Beispiele für Gemeindegebäude, die über das Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde begleitet wurden, finden Sie hier. Lassen Sie sich inspirieren!