Der Energieregion Vorderwald wurde für ihr Engagement rund um die Nutzung der Sonnenenergie der Österreichische Solarpreis 2018 verliehen. Als Begleiter und Mitbegründer freuen wir uns mit der Energieregion über die Würdigung der gemeinsamen Arbeit und gratulieren zur Auszeichnung!

Die acht Gemeinden der Energieregion Vorderwald – Doren, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfäll, Sulzberg – setzen seit Gründung der Modellregion 2009 zahlreiche Maßnahmen auf dem Weg zur Energieautonomie um. Einen wesentlichen Stellenwert nimmt dabei die Nutzung der Sonnenenergie ein, die seit Beginn der Aktivitäten bis heute immer weiter vorangetrieben wird.

Enorme Zunahme kommunaler PV-Anlagen

So haben alle acht Gemeinden nach und nach PV Anlagen auf kommunalen Gebäuden zur Ökostromerzeugung installiert. Waren es 2010 noch drei kommunale PV Anlagen  mit knapp 20.000 kWh Jahresertrag so konnten 2016 schon 19 Anlagen mit einem Jahresertrag von 450.000 kWh gezählt werden – Tendenz weiter steigend.

Gemeinsame Aktionen und Förderschwerpunkte in der Region als Erfolgsrezept

Als eines der ersten Projekte in der Energieregion harmonisierten die Gemeinden ihre Energieförderungen, die bis 2010 sehr unterschiedlich waren. Ziel der Region war es, in allen Gemeinden einen einheitlichen Grundstock an Förderungen anzubieten. Die Förderungen sollten dabei jährlich wechseln, einen innovativen Impuls zum Klimaschutz  setzen und zeitlich begrenzt verfügbar sein.

Der Sulzberger Bürgermeister Helmut Blank und sein Gemeindesekretär Erwin Steurer sind stolz auf die gemeindeeigenen PV-Anlagen. Bild: Markus Gmeiner

Die regionale Photovoltaik-Aktion (PV Aktion) 2013 führte zu über 65 neuen PV Anlagen in der Region: es wurde ein 5 kWp Rundum-Sorglos-Paket durch regionale Handwerker angeboten. Die Einhaltung von Qualitätskriterien und der Fixpreis erleichterten den Eigenheimbesitzern die Entscheidung für die Stromquelle vom eigenen Dach. Nach der Pilotaktion im Vorderwald und einer weiteren Region fand die PV Aktion in den Folgejahren in zahlreichen Gemeinden und Regionen statt.

Insgesamt gibt es in der Region derzeit über 300 PV Anlagen mit einer Leistung von rund 3.400 kWp.

Großer Erfolg mit dem Solaranlagen-Check

Ein großer Erfolg war der gemeinsame Förderschwerpunkt  Solaranlagen-Check, der 2014 und aufgrund der großen Nachfrage auch 2016/17 von den Gemeinden angeboten wurde. Es wurden über 300 thermische Solaranlagen überprüft. Wird das Potential aller überprüften Anlagen optimal genutzt, dann können jährlich rund 300.000 kWh mehr aus den bestehenden Anlagen generiert werden.

Photovoltaik oder Solarthermie

Das entspricht einer Menge von rund 30.000 Liter Heizöl. Die Öffentlichkeit wurde in der Folge anhand eines Postwurfs informiert, wie jeder Anlagenbesitzer selbst kontrollieren kann ob die eigene Solaranlage den entsprechenden Ertrag bringt. Der Solaranlagen-Check wurde in der Energieregion Vorderwald 2014 erstmalig pilothaft umgesetzt wurden. Mittlerweile wurden in Vorarlberg schon über 1.000 Solaranlagen-Checks umgesetzt, auch in anderen Bundesländern wurde der Solaranlagen-Check realisiert.

Energieregion Vorderwald fordert Landesenergieabgabe

Für eine breite Realisierung klimarelevanter Ziele sind politische Vorgaben unumgänglich. Die Gemeinden der Klima- und Energiemodellregion Vorderwald engagieren sich daher mit der Unterschrift der Petition zur Einführung einer Landesenergieabgabe. Diese freiwillige CO2 Abgabe soll helfen, die Energieautonomie Vorarlberg zu finanzieren.

Langenegg ist eine der acht Gemeinden in der Energieregion Vorderwald. Bildnachweis: Hans Ringhofer

Fakten zur Energieregion Vorderwald

  • 2009 von Gemeinden und Energieinstitut Vorarlberg gegründet
  • 8 Gemeinden (Doren*, Hittisau*, Krumbach*, Langenegg*, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfäll, Sulzberg*) mit insgesamt 10.000 Einwohnern
    (*e5-Gemeinde)
  • Über 300 PV-Anlagen mit einer Leistung von über 3.400 kWp sind installiert (pro Einwohner – 2,5 mal so viel wie im Landesdurchschnitt).
  • Über 80% der Raumwärme werden über erneuerbare Energieträger abgedeckt (45% sind es im Landesdurchschnitt).
  • Knapp 800.000 Euro wurden bisher in die Aktivitäten der Energieregion Vorderwald investiert, 540.000 davon sind Fördermittel des Klima- und Energiefonds.

Zuletzt aktualisiert am 29. September 2018