Nachdem jene Varianten ausgeschieden wurden, die technisch nicht möglich oder aufgrund persönlicher Präferenzen nicht geeignet sind, vergleichen Sie die übrigen Varianten im Detail. Ein rascher Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme im Überblick.

Stückholzheizung

Stückholz ist ein regional verfügbarer, günstiger Brennstoff. Holz ist erneuerbar und ein Kaminofen der Inbegriff von Behaglichkeit.

Vorteile

Nachteile

niedrige Brennstoffkosten höhere Investitionskosten
erneuerbarer Energieträger arbeitsaufwändiger
regionale Verfügbarkeit Platzbedarf für Brennstoff

Mehr Infos zu Biomasseheizungen hier.

Gasbrennwertkessel

Eine Gasheizung ist effizient, sauber und platzsparend. Im Vergleich zum bestehenden Kessel reduzieren sich die Verluste. Beim Umstieg auf Brennwerttechnik ist meist eine Kaminsanierung erforderlich.

Vorteile

Nachteile

niedrige Investitionskosten klimaschädigend*
geringer Platzbedarf Gasanschluss erforderlich
hohe Effizienz Kamin muss saniert werden

*In Vorarlberg kann Biogas aus erneuerbaren Energieträgern bezogen werden.

Luftwärmepumpe

Sie ist kostengünstig, weil sie ohne Tiefenbohrung auskommt. Wenn an kalten Tagen am meisten Heizenergie gebraucht wird, sind sie am ineffizientesten.

Vorteile

Nachteile

niedrige Investitionskosten geringere Effizienz als Sole- oder Grundwasserwärmepumpe
geringer Platzbedarf Schallemissionen
kann im Sommer kühlen nicht für jedes Gebäude geeignet

Mehr Infos zu Wärmepumpen hier.

Sole- oder Grundwasserwärmepumpe

Sie arbeitet effizient, sauber und leise. Sie ist aufgrund der Sondenbohrung jedoch mit höheren Investitionskosten verbunden.

Vorteile

Nachteile

hocheffizient höhere Investitionskosten
umweltfreundlich Bewilligung erforderlich
kann im Sommer kühlen nicht für jedes Gebäude geeignet

Mehr Infos zu Wärmepumpen hier.

Elektropaneele („Infrarotheizung“)

„Infrarotheizungen“ sind Stromdirektheizungen, die über Paneele Wärme an den Raum abgeben. Sie sind ohne größeren Aufwand montierbar und wartungsfrei.

Vorteile

Nachteile

niedrige Investitionskosten höchste Betriebskosten
kein Wartungsaufwand klimaschädigend
hoher Strahlungsanteil große Differenz der Oberflächentemperaturen

Zum Faktencheck Infrarotheizung gelangen Sie hier.

Ölbrennwertkessel

Im Vergleich zum bestehenden Kessel reduzieren sich zwar die Verluste. Aber die Brennwerttechnik kann ihre Wirkung physikalisch bedingt nur in seltenen Fällen und wenn, dann nur in geringem Ausmaß ausspielen.

Vorteile

Nachteile

Installationsaufwand gering klimaschädigend
niedrige Investitionskosten volatiler Brennstoffpreis
passt zu jedem Gebäude Kamin muss saniert werden

 

Pelletsheizung

Die Pelletsheizung vereint die Vorzüge der Holzheizung mit dem Komfort eines vollautomatischen Systems. Platz für ein Pelletslager ist beim Ausbau der Öltanks meist ausreichend vorhanden.

Vorteile

Nachteile

niedrige Brennstoffkosten höhere Investitionskosten
erneuerbarer Energieträger höherer Wartungsaufwand
passt zu jedem Gebäude  

Mehr Infos zu Biomasseheizungen hier.

Unsere Energierberater helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung. Und zwar produktneutral und auf Ihren speziellen Bedarf abgestimmt. Unsere „Raus aus Öl“-Beratung ist ab März 2019 für die ersten 100 Ratsuchenden kostenlos, weil das Land den Selbstbehalt übernimmt. Zur „Raus aus Öl“-Beratung gelangen Sie hier.

Thomas D. aus Dornbirn hat seiner Mama Marlies bei der Umstellung auf eine Pelletsheizung geholfen. Bildnachweis: Energieinstitut Vorarlberg/Markus Gmeiner.

Thomas aus Dornbirn hat seiner Mutter beim Umstieg von Öl auf Pellets geholfen, nachdem sie mit der störungsanfälligen Ölheizung nicht mehr zufrieden war.

Praxisbeispiel: Wenn die alte Heizung nicht mehr mag

Weil die Ölheizung nicht mehr Willens war, ihren Dienst störungsfrei zu tun, bat Marlies aus Dornbirn ihren Sohn Thomas, ihr bei der Suche nach einer Alternative zu helfen. Die war in Form einer Pelletsheizung rasch gefunden.

Aufgrund der hohen Vorlauftemperaturen im rund 50 Jahre alten Gebäude schloss der Baumeister einen Großteil der möglichen Systeme rasch aus. Übrig blieben Stückholz und Pellets. Und weil Marlies in zehn Jahren vielleicht keine Ambitionen mehr haben würde, einen Stückholzkessel zu beschicken, sollte das System vollautomatisch für Wärme sorgen.

„Was meine Mama in ihrem Haus am meisten freut, ist, dass es nicht mehr nach Heizöl riecht. Erst eine Weile nach dem Tausch ist aufgefallen, wie dominant der Geruch eigentlich immer gewesen ist.“
Thomas D., Dornbirn

Marlies ist ihrem Sohn für die kundige Unterstützung dankbar und froh über die getroffene Entscheidung, denn die Pelletsheizung funktioniere wunderbar.

Persönlicher Tipp zur Variantenenscheidung

Sich mit der Alternative bereits dann auseinandersetzen, wenn die Heizung noch nicht den Geist aufgegeben hat, lautet der persönliche Tipp von Thomas für alle, die ihre Ölheizung ersetzen möchten. Nur dann hat man genug Zeit, die möglichen Varianten sorgfältig abzuwägen. Schließlich soll die Entscheidung für die nächsten Jahrzehnte passen.

Wenn Sie in einer ähnlichen Situation sind

  • Tauschen auch Sie die Heizung in einem unsanierten Bestandsgebäude mit hohen Vorlauftemperaturen, ist eine Biomasseheizung die erste Wahl.
  • Neben einer vollautomatisierten Pelletsheizung ist ein Stückholzkessel eine mögliche und vor allem wartungsarme Alternative. Der macht zwar etwas mehr Arbeit, dafür ist kein Brennstoff vergleichbar preisstabil.

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Zuletzt aktualisiert am 6. August 2020