Mit Abwärme der Lift-Leistungselektronik die Bergstation mit Kindergarten, Sozialräumen und Pistenbully-Garage heizen.
Wie das geht, erfuhren die TeilnehmerInnen Live im Betrieb bei den Bergbahnen Mellau, Bergstation Roßstelle.
Praktisch. Konkret. Von Unternehmer zu Unternehmer.
Zusammenschluss Mellau-Damüls löst Investitionen aus
Bei dichtem Schneetreiben trafen sich trotz widriger Wetterbedingungen die BesucherInnen von Live im Betrieb im Kindergarten der Bergstation Roßstelle um von den vielfältigen Erfahrungen von Gastgeber und Hotelier Herbert Frick, Geschäftsführer der Bergbahnen Mellau zu hören, Skilift-Hightech vom Feinsten zu erleben und einen Blick hinter die Kulissen einer hocheffizienten Bergbahn zu werfen.
In den 70er Jahren, als Mellau dank der Wirtin des Gasthof Sonne in der Welt als „Klein Paris“ bekannt wurde, nimmt der Tourismus großen Aufschwung und die erste kuppelbare Seilbahn von Doppelmayr wird in Mellau gebaut.
Durch den Zusammenschluss der Skigebiete Mellau und Damüls entsteht bei den Bergbahnen Mellau die Notwendigkeit, eine leistungsstärkeren Zubringerseilbahn zu bauen. Die Anzahl der Bergfahrten hat bis heute so stark zugenommen, dass die alte Kapazität von 1.000 Personen pro Stunde auf 3.100 erhöht werden muss. Die Planung und Umsetzung für eine moderne und energieeffiziente Bergbahn beginnt, bis 2015 die neue Mellaubahn eröffnet wird. In die 10er Gondelbahn mit moderner Tal- und Bergstation werden 20 Millionen Euro investiert und in punkto Energieeffizienz neue Maßstäbe gesetzt.
Einerseits kommt der stromeffiziente Hochleistungsantrieb DSD von Doppelmayr in der Bergstation zum Einsatz. Andererseits wird die Abwärme der Leistungselektronik (des sogenannten Frequenzumrichters) angezapft und damit die Bergstation beheizt. Das spart Stromkosten! Über eine Wärmepumpe und einen Pufferspeicher wird die Abwärme nutzbar bemacht und im Gebäude verteilt. Die entstehende Wärme reicht aus, um damit den Kindergarten, die Sozialräume, Büros und die Garage der Pistenraupen zu beheizen.
Abwärme nutzbar machen und Betriebskosten senken
Ludwig Netzer, Geschäftsführer der Firma Innotech GmbH, berichtet von der Planung und Herstellungsüberwachung der technischen Gebäudeausrüstung und gibt sein fundiertes Know-How an die TeilnehmerInnen weiter.
- Eine Wärmerückgewinnung kann im Skilift-Neubau und im -Bestand eingebaut werden. Es ist dafür nicht notwendig in die bestehende Liftanlage einzugreifen. Die beiden Systeme bleiben technisch getrennt.
- Die Pisten-Bully-Garage wird durch Abwärme mitgeheizt. Das garantiert schneefreie Pistenraupen für Wartung und Reparatur zu minimalen Kosten.
„Wichtig sind gute Partner mit denen man zusammen arbeitet – dann ist auch das Ergebnis gut. Ein gutes Netzwerk und die Einbindung des Kunden ist das um und auf für Sonderlösungen.“
Jürg Hagleitner, Geschäftsführer Kiechel & Hagleitner teilt sein großes Wissen rund um die Installation der Wärmepumpe samt Speicher.
- In Industrieanlagen wie einem Skilift ist Verfügbarkeit das höchste Gut. Daher werden in der Umsetzung nur Produkte höchster Qualität und Haltbarkeit eingesetzt. Das macht sich mehrfach bezahlt.
- Durch Wartungszugriff per Datenleitung erfährt der Hersteller noch vor dem Kunden, dass ein Problem aufgetreten ist und informiert diesen.
Franz Unterlass, Betriebsleiter der Bergbahnen Mellau führt die BesucherInnen in die verschiedenen Technikräume, in die beheizte Garage für die Pistenbullys und informiert sie über die praktischen Vorteile der Abwärmenutzung und die Herausforderungen in der täglichen Arbeit als Verantwortlicher für die Technik im größten Schigebiet des Bregenzerwaldes.
- Der verwendete hocheffiziente Skilift Motor besteht intern aus acht Motoren. Bis zu vier Motoren davon können ausfallen, ohne dass der Liftbetrieb eingestellt werden muss.
Abwärmenutzung kann bei jedem Skilift angewendet werden und so die Betriebskosten gesenkt werden!
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Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.energieinstitut.at/LiveImBetrieb
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Zuletzt aktualisiert am 21. Dezember 2017