Die Mitarbeiter*innen des Energieinstitut Vorarlberg verraten Ihnen monatlich ganz persönliche Energiespartipps. Michael Braun, Leiter des Fachbereichs Energieberatung und Gebäudetechnik – mittlerweile auch in der heimischen Medienwelt sowie auf youtube bekannt – könnte Ihnen da problemlos und mit Freude stundenlang Vorträge darüber halten.


Also darüber, wie Sie Energie am sinnvollsten nutzen, welche erneuerbare Energieträger sich wann am besten für Sie eignen, welche Förderungen Sie wofür erhalten, und, und, und. Vielleicht hat er Sie schon einmal höchstpersönlich beraten. Beim Umstieg auf ein erneuerbares Heizsystem etwa, oder er hat Ihnen bei einer Schulung erklärt, wie das mit der Heizkurve eigentlich läuft.

Mit seinem persönlichen Tipp richtet er sich nun besonders an (angehende) PV-Anlagen-Besitzer*innen:

lch lasse Geräte wie Waschmaschine, Spülmaschine etc. vor allem dann laufen, wenn die PV-Anlage Erträge generiert, besser noch Überschüsse produziert.
Michael Braun Bereichsleiter Energieberatung und Gebäudetechnik
quote

Dazu benötigen auch Sie nicht unbedingt ein Smart-Home-System, denn viele Geräte verfügen über ein Zeitschaltprogramm. Das heißt: am besten die Startzeit der Wasch- oder Spülmaschine auf die Mittagszeit programmieren.

3 Fragen an den Profi

Was hat es mit intelligenten Steuerungen auf sich? Lohnt es sich umzurüsten bzw. soll man beim Kauf neuer Geräte darauf schauen, dass sie Smart Home-fähig sind?

So allgemein kann man das nicht sagen. Aber wenn neue Geräte Smart Home fähig sind (also WLAN, LAN, DECT, Zigbee oder sonst eine gängige Standard-Schnittstelle haben), kann man sie in Zukunft leichter in ein Smart-Home-Netz integrieren, als ohne die Schnittstellen. Auf Grund der Vielzahl der Systeme ist aber nicht sichergestellt, dass die einzelnen Geräte dann auch tatsächlich miteinander kommunizieren können.
Grundsätzlich ermöglichen intelligente Regelungen, dass die Waschmaschine oder der Trockner eingeschalten wird, wenn zum Beispiel die Sonne die nächsten drei Stunden scheint.

Man kann seine Hauselektrik auch nachrüsten, allerdings ist das normalerweise mit einem großen Aufwand verbunden. Ob sich das lohnt hängt immer von vielen Parametern ab:

  • ob und wann man zu hause ist
  • ob bestehende Geräte schon Timer haben und man diese nutzt
  • was das System kostet
  • wie die Einspeise- und Bezugspreise sind usw.
Wie schaut’s mit der Warmwasserbereitung auf? Soll ich auch meinen Boiler am Mittag laden? Da geht ja am meisten Strom auf.

Auch die Wasserbereitung, sofern sie denn elektrisch ist, kann natürlich intelligent betrieben werden. Grundsätzlich macht es daher viel Sinn, denn eigenen PV-Strom zu verwenden, der in der Regel günstiger als der aus dem Netz bezogene Strom ist (egal ob Tag- oder Nachtstrom, welcher in Zukunft vermutlich ohnehin verschwinden wird oder dann teurer als der Tagstrom ist).

Wieviel vom Strom meiner eigenen PV-Anlage kann ich selber verbrauchen?

Auch hier kommt es auf die Anlage und den eigenen Verbrauch an. Hier ein Beispiel meiner eigenen Anlage aus dem Jahr 2022:

Ich hatte im Jahr einen Stromverbrauch von 2520 kWh, was bei einem großen EFH mit Lüftung, ziemlich viel technischer Ausstattung, etc. ziemlich wenig ist (lt. VKW liegt der Wert hier typischerweise bei 3500-5000 kWh).
Erzeugt hat meine PV im selben Zeitraum 5490 kWh; also mehr als das doppelte. Davon konnte ich 17% (920 kWh) direkt selber nutzen, was bezogen auf den Verbrauch 37% entspricht, so dass ich noch 1600 kWh beim Energieversorger zukaufen musste. 4570 kWh habe ich dem Energieversorger verkauft.

Leistung und Energieertrag im Jahr 2022

Wer wirklich Energie einsparen will, muss allerdings viele Hebel in Bewegung setzen. Eine Kompakte Zusammenfassung mit hilfreichen Tipps und Informationen zum Energie sparen finden Sie hier. 

Zuletzt aktualisiert am 15. Mai 2023