Die optimale Positionierung des Fensters in der Außenwand ist ein wichtiger Beitrag zur Energieeffizienz eines Hauses.

Üblich ist der Einbau eines Fensters Außenwandbündig mit dem Rohbau eines massiven  Hauses. Wenn dann später die Außenwand­dämmung montiert wird, bekommt das Fenster seine Laibung. Ideal wäre es wenn die mittlere Isotherme (Linie gleicher Temperatur) zwischen Innen- und Außenraum nahezu ohne Verbiegung zwischen Wand und Fenster geradlinig verlaufen würde.

Die Einbauwärmebrücke ist in diesem Idealfall am geringsten. Dazu muss das Fenster entsprechend platziert sein.

Konsequenzen des „Normalen“

Wird das Fenster aus dieser Position weiter außen oder innen eingebaut wird der Wärmeverlust durch diese Wärmebrücke grösser. Der U-Wert eines zertifizierten Passivhausfensters mit den Norm Außenmaßen 1,23 x 1,56m würde schlecht eingebaut 1,19 W/(m2K) und in der empfohlenen Einbausituation  0,78 W/(m2K) betragen.  Das mauerbündig eingebaute Fenster hat aber auch noch andere Auswirkungen: weil es tiefer in der Fassade sitzt ist der Schatten grösser und die Fensteröffnung kann dann wie eine Schießscharte wirken. Bei einem moderaten Fensterflächenanteil (<35% der Fassadenfläche) verringert sich außerdem der solare Energiegewinn. Werden die Fenster nicht luftdicht eingebaut, gibt es ein Risiko von Bauschäden durch Kondensat im Bauteil. Wenn eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut ist, wird ihre Effizienz verringert und dadurch der Energieverbrauch erhöht. In Summe kann dadurch der Raumwärmebedarf um ca. 10 kWh/(m2a) höher werden.

Eine gut durchdachte Planung und eine qualitätsgesicherte Ausführung kostet kaum mehr und ist daher ein einfacher Beitrag zum Klimaschutz und verringert zusätzlich die Betriebskosten.

Zuletzt aktualisiert am 5. August 2020