Wie findet ihr die Qualität der Raumluft?

Bauherr Andreas Gstöhl: Sehr angenehm. Die Luftfeuchtigkeit ist immer in einem guten Bereich. Unsere Gäste nehmen den Holzgeruch wahr, wir merken den fast nicht mehr, weil wir ja immer hier leben. Wenn wir kochen, vergehen Gerüche deutlich schneller als in unserem früheren, gemauerten Haus. Ich stelle mir  vor, da leisten die natürlichen Materialien ihren Beitrag. Irgendwie bauen die rascher ab oder absorbieren, wir haben ja keine Lüftungsanlage.

Zertifikate verlangen doch  Lüftungsanlagen?

Architekt Matthias Stöckli: Ja, die Lüftungsanlage ist da Bedingung. Man könnte auch eine automatische Fensterlüftung einbauen, dazu werden kleine Motoren an  die Fenster geschraubt. Die Frage ist, ob man das Zertifikat zwingend will. Unsere Haltung ist: Das Zertifikat macht das Haus nicht besser, also kann man darauf verzichten.

Fensterlüftung oder Komfortlüftung

Die Wärmerückgewinnung aus der Fortluft ist für die Einen ein wichtiger Schlüssel im energieeffizienten Bauen. Andere halten Leitungshygiene, Akustik und Kosten dagegen. Auch  hier hat Familie Gstöhl Wert daraufgelegt selber zu entscheiden wann gelüftet wird und auf ein technisches System verzichtet. Bei Projekten bei denen Lüftungsanlagen unbestritten  sinnvoll sind, bietet Low-Tech dennoch Ideen wie bedarfsorientierte Auslegung oder Kaskadenlüftung.

Außenansicht des Low-Tech-Einfamilienhauses Gstöhl in Eschen (FL). Bildnachweis: Ralph Feiner

Außenansicht des Low-Tech-Einfamilienhauses Gstöhl in Eschen (FL). Bildnachweis: Ralph Feiner

Zuletzt aktualisiert am 5. August 2020