Die 8 relevantesten Labels zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden für Österreich, insbesondere Vorarlberg und Umgebung.
BREEAM (Building Research Establishment’s Environmental Assessment Method)
Die weltweit führende Methode zur Nachhaltigkeitsbewertung „BREEAM“ wurde 1990 in Großbritannien gegründet. BREEAM ist in über 80 Ländern aktiv und registrierte bereits 1,9 mio. Gebäude. Die Bewertung passt sich den nationalen Gegebenheiten an.
LEED (Leadership in Energy and Environmental Design)
LEED beherrscht vor allem den amerikanischen Markt, weshalb sich dieses Label auch stark an die dort gültigen Normen hält. Allerdings besitzt LEED einen hohen Wiedererkennungsfaktor, weshalb auch viele Gebäude in Europa zertifiziert sind. Die Zertifizierung verursacht jedoch meist zusätzliche Kosten, da Dokumente ins Englische übersetzt und in amerikanische Einheiten umgerechnet werden müssen.
ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft)
Die ÖGNI ist eine Organisation zur Etablierung der Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche. Sie ist Kooperationspartner des deutschen DGNB, die Kriterien wurden dem österreichischen Standard angepasst. Die ÖGNI zertifiziert mit dem DGNB-System und der blueCARD nachhaltige Gebäude und Stadtquartiere. Sie ist über die Grenzen hinweg marketingrelevant, derzeit finden Kooperationen mit Deutschland, Bulgarien, Schweiz, Thailand und China statt.
Ökologischer Gebäudeausweis (Wohnbauförderung)
Der ökologische Gebäudeausweis beurteilt die bauökologische und biologische Qualität von Wohnbauten anhand von 5 Schwerpunkten. Das Ergebnis des ökologischen Gebäudeausweis hat bis 2017 über die Höhe der Förderung entschieden, dieser wird vom Land nun nicht mehr verwendet.
www.vorarlberg.at www.energieinstitut.at/buerger/energieberatung
Kommunaler Gebäudeausweis (KGA)
Der Kommunale Gebäudeausweis soll Gemeinden einen Anreiz bieten, sich bewusster mit dem Thema Energie beim Neubau oder der Generalsanierung von Gebäuden auseinanderzusetzen. Es gibt maximal 1000 Punkte, die höchstmögliche Förderung von 4% gibt es ab einer Punktzahl von 900. Die Einreichung des KGA erfolgt spätestens zum Zeitpunkt der Einreichung der Schlussrechnung.
www.umweltverband.at/handlungsfelder/nachhaltig-bauen/kommunalgebaeudeausweis-kga
Der klimaaktiv Gebäudestandard
Die Bewertung und Qualitätssicherung von Gebäuden in klimaaktiv Qualität erfolgt nach einem einfachen 1.000 Punktesystem. Bei allen Gebäudetypen wird zwischen Neubau und Sanierung unterschieden. Je nach Erfüllung der Kriterien wird das Gebäude in eine der drei Qualitätsstufen eingeteilt (Bronze, Silber, Gold). Klimaaktiv ist auf den österreichischen Markt zugeschnitten, deshalb aber nur national bekannt.
www.klimaaktiv.at/bauen-sanieren/gebaeudedeklaration.html
ÖGNB / TQB (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen)
TQB (Total Quality Building) ist das österreichische Bewertungsschema der ÖGNB, es handelt sich dabei um ein Open-Source-System. Viele Kriterien sind mit denen von klimaaktiv kompatibel, es gibt aber noch zusätzliche Kriterien von TQB. Ebenfalls wurde bei diesem Label auf eine gleichmäßige Gewichtung aller Bereiche geachtet.
Minergie
Das Schweizer Gebäudelabel wurde 1998 gegründet. Durch die klare Gewichtung zwischen Gesundheit, Bauökologie und Energie ist es sehr übersichtlich. Als Ergebnis der Zertifizierung erhält man das Minergie, Minergie-P oder Minergie-A – Label. Ergänzend kann noch das Label Eco erworben werden, wenn man die speziellen Anforderungen an das Raumklima erfüllt.
Übersicht der Bewertungskriterien und Bewertungsstufen
Jedes Gebäudelabel besitzt ein anderes Einstufungssystem, daher sind die Labels nicht direkt vergleichbar.
Bewertungskriterien
Gewichtung
Einstufung nach Erfüllungsgrad
Jedes Gebäudelabel besitzt ein anderes Einstufungssystem, daher sind die Labels nicht direkt vergleichbar. Deutlich wird dies durch die den unterschiedlichen Erfüllungsgrad (z.B. für die Wertung Gold bei DGNB 80%, bei Leed 60%).