Stefan und Carola Valentinotti haben ein 80 Jahre altes Wohnhaus in Bregenz saniert. Wir haben mit den beiden über die Verbundenheit zum Bestand und Herausforderungen bei der Sanierung gesprochen.
Wir sitzen am Tisch in einem hellen, freundlichen Raum mit Blick in den Garten. Die beiden Kinder (1,5 und 3,5 Jahre alt) betätigen sich als Baumeister mit Duplosteinen.
Schön ist das hier. Wie geht es euch im sanierten Haus?
Stefan und Carola gleichzeitig: Super!
Carola: Die Lebensqualität ist top, die Kinder haben jede Menge Platz und der neue Zugang zum Garten ist ein Traum.
Der Garten ist euch wichtig. War das der Grund, ein Haus zu sanieren?
Carola: Für Stefan kam eine Wohnung nicht in Frage. Als wir die Gelegenheit hatten, das Haus zu übernehmen, in dem Stefans Vater aufgewachsen ist, war klar, dass wir das Haus mit seinen Eigenheiten erhalten und niemals abreißen und neu bauen würden. Darum haben wir die Gelegenheit genutzt, das ganze Haus in einem Rutsch auf den Stand der Technik zu bringen, um dann für die nächsten zwanzig Jahre unsere Ruhe zu haben.
Das ist ein Haus aus den Dreißigern, oder?
Stefan: Ja, die ganze Häuserzeile stammt aus der gleichen Zeit. Die Häuser wurden gemeinschaftlich errichtet und anschließend hat man die Grundstücke ausgelost. Da niemand wusste, welches der Häuser einmal seines wird, hat man natürlich bei allen enthusiastisch und sorgfältig mitgebaut.
War die Sanierung eine große Herausforderung?
Stefan: Zum Teil. Die Raumaufteilung war super, da haben wir nicht viel verändert, außer kleine Eigentümlichkeiten beseitigt. Manches haben wir anders vorgesehen, als es dann schließlich umgesetzt wurde: Beispielsweise wollten wir eine Wärmepumpe mit einer Erdsonde als Wärmequelle, was aufgrund der wasserrechtlichen Situation nicht möglich war und darum zu einer Luftwärmepumpe geführt hat. Manche Dinge haben uns überrascht: die wilden Sanitär- und Elektroinstallationen vor allem. Und die Kanalisation war eine Katastrophe, ein Wunder, dass nie Wasser im Keller war.
Was habt ihr neben den Installationen alles neu gemacht?
Carola: Die Fassade, Fenster, Türen, das Dach und die Heizung. Die Fassade besteht aus sägerauher Lärche aus der Region, die Fenster sind Holz-Alu-Fenster und das Dach ein gefalztes Blechdach. Bei der Heizung kamen Öl oder Gas für uns nicht in Frage, obwohl eine Gaszuleitung zum Haus besteht. Schließlich haben wir uns für eine Luftwärmepumpe entschieden, weil wir im Zulauf zum Wasserschutzgebiet keine Bohrung machen durften.
Stefan: Den etwas schlechteren Wirkungsgrad der Luftwärmepumpe mussten wir in diesem Fall in Kauf nehmen. Das Schallthema haben wir so gelöst, dass wir eine Wärmepumpe mit integrierter Außeneinheit gewählt haben und die Anlage damit zur Gänze im Haus steht. So gibt es für die Nachbarn keine hörbare Geräuschentwicklung. Weil wir das Dach neu machen mussten, haben wir gleich eine Photovoltaikanlage installiert, mit der wir etwa die Hälfte unseres Jahresstrombedarfs decken.
Was würdet ihr beim nächsten Mal wieder so machen?
Stefan: Bis auf die Zwischenwände im Wohnzimmer, die wir beim nächsten Mal doch rausnehmen und die Fensterfront vergrößern würden, eigentlich alles. Vor allem würden wir wieder mit einem Architekten zusammen arbeiten, der die Abwicklung der Sanierung übernimmt. Die regelmäßige Kommunikation und Abstimmung von Details waren für uns das A und O, um das gemeinsam gesteckte Ziel zu erreichen.
Zum Schluss noch eure Tipps für jene, die selbst über eine Sanierung nachdenken:
Carola: Überlegen, was mach eigentlich wirklich will. Und was in den kommenden Jahren alles kommen könnte. So kann man Dinge gleich mitmachen oder zumindest schon mitdenken.
Stefan: Den Kostenplan und Budgetänderungen ständig im Auge behalten.
In allen Phasen der Sanierung beantworten unsere Energieberater Ihre Fragen zu Energie und Ökologie kostenlos und produktneutral – am Telefon oder vor Ort. Sie erreichen uns unter 05572 31 202-112 oder per Mail an ta.tutitsnieigrene@gnutarebeigrene.
Zuletzt aktualisiert am 15. März 2018