Unsere Energieberaterinnen und Energieberater waren heuer gefordert wie schon lange nicht mehr. Vor allem der „Raus aus dem Öl“-Bonus des Bundes hat für zahlreiche Anfragen gesorgt. Aber nicht nur. Ein paar Zahlen und Schlüsse aus 2019.

Die klassische Energieberatung hatte in den letzten Jahren einen eher schweren Stand – und man kann sagen: Zum Glück! Denn im Gegensatz zu den Hochzeiten in den späten 90ern (Aktionen aus den Gemeinden, die die Beratungszahlen in die Höhe getrieben haben wie die Thermografieaktion, die Solaraktion oder ähnliche mal rausgerechnet) sind die technischen Büros und Energieausweisersteller stärker in die Rolle der Energieberater geschlüpft. Auch die Architektenschaft und das Handwerk haben fachlich enorm aufgerüstet und nachhaltiges Bauen ist in der Branche schon lange kein Fremdwort mehr.

Beratungsplus in Richtung Höchststand

2019 hat die Inanspruchnahme unserer Expertinnen und Experten in der Energieberatung aber massiv zugenommen: 65% öfter als 2018 wurde das Energietelefon kontaktiert. Und die Termine bei den Ratsuchenden vor Ort haben sich sogar mehr als verdoppelt. Die Heizung war dabei das zentrale Thema und in den meisten (aber nicht in allen) Fällen der Tausch einer bestehenden Ölheizung der Anlass. Aber auch Sanierungsberatungen, PV- und Solarberatungen sowie Wärmebild-Checks waren gefragt. Alle Beratungsangebote im Überblick finden Sie hier. Damit kratzen unsere engagierten Kolleginnen und Kollegen der Energieberatung am Höchststand.

Das Energietelefon im Energieinstitut Vorarlberg ist Ihr erster Ansprechpartner in Förder- und Energiefragen rund ums Bauen, Sanieren und Wohnen!

Über 1.000 Ratsuchenden hat Christoph Rettenbacher gemeinsam mit seinen Kollegen vom Energietelefon allein 2019 unkompliziert und produktneutral geholfen.

Raus aus dem Öl: Viel Betrieb, und doch zuwenig

Knapp 400 mal sind unsere Energieberaterinnen und Energieberater heuer zu Beratungen rund um den Ölkesseltausch ausgerückt. Rund 480 Förderanträge zum Heizungstausch in privaten Haushalten aus Vorarlberg hat die Bundesförderstelle 2019 bewilligt. Das ist eigentlich eine Menge, konkret waren es 4,3% aller bewilligten Anträge, was dem Anteil Vorarlbergs an der österreichischen Bevölkerung entspricht.

Aber: Rund 20.000 Ölkessel stehen in Vorarlbergs Einfamilienhäusern noch herum. Wenn also auch nächstes Jahr „nur“ knapp 500 getauscht werden, sind wir bis 2050 noch nicht durch. Wir werden also auch nächstes Jahr mit Schwerpunkten auf der com:bau, in der VN-Beilage „Sanieren für die Zukunft“ und in Zusammenarbeit mit den Vorarlberger Installateuren kräftig für den sinnvollen Ersatz von Ölheizungen trommeln. Das Land trommelt kräftig mit und übernimmt wieder für vorerst 100 Raus aus Öl-Beratungen den Selbstbehalt. Details zur Beratung finden Sie hier.

Thomas D. aus Dornbirn hat seiner Mama Marlies bei der Umstellung auf eine Pelletsheizung geholfen. Bildnachweis: Energieinstitut Vorarlberg/Markus Gmeiner.

Der Umstieg von Öl auf erneuerbare Energieträger – wie hier im Beispiel Thomas aus Dornbirn – war einer der häufigsten Gründe für eine Energieberatung vor Ort. Bild: Markus Gmeiner

Mehr Orientierung in der Sanierung

Ein gutes Jahr hat die neue Sanierungs-Vorberatung hinter sich. Dabei handelt es sich um eine Orientierungshilfe ganz zu Beginn einer Gebäudesanierung. Dabei stellen sich noch keine Fragen nach Details, sondern nach Grundsätzlichem: der Nutzung jetzt und in zwanzig oder vierzig Jahren. Den Alternativen „Sanierung“ oder „Ersatzneubau“. Nach Möglichkeiten zur Finanzierung. Zur Umnutzung in der Zukunft. Und zur Nachverdichtung. Wobei – Nachverdichtung soll kein Schreckenswort sein, die Aufgabe gilt als erfüllt, wenn es in den nächsten 20 Jahren gelingt dort, wo heute 10 Menschen leben, 12 unterzubringen.

Ziel der Sanierungs-Vorberatung ist es, die Bauleute sicher und entscheidungsfähig zu machen. So können sie mit einer klaren Zielsetzung ins Gespräch mit den Planerinnen und Planern oder einem Generalunternehmen treten.

Die Beratung wird von Beate Haiden gemeinsam mit externen Architektinnen und Architekten durchgeführt. Im Herbst 2019 wurde das Netzwerk aufgrund der Nachfrage um zwei Architektinnen und zwei Architekten ergänzt.

Mit ihr hat es begonnen: Bianca Winder war das „Versuchskaninchen“ für die Sanierungs-Vorberatung. Und das Projekt war in Summe so sinnvoll und erfolgreich, dass es fixer Bestandteil der Energieberatung geworden ist. Bildnachweis: Energieautonomie Vorarlberg/Markus Gmeiner

Die Energieberatung als Grundauftrag

Seit 1991 ist die Energieberatung fester Bestandteil im Energieinstitut – und wesentlicher Teil unserers Auftrags. Seit Bestehen haben sich über 45.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger produktneutralen Rat geholt – und das meist kostenlos oder gegen einen geringen Selbstbehalt. Dieses Angebot ist nur dank der Unterstützung des Landes, von illwerke vkw, den teilnehmenden Gemeinden und den Vorarlberger Raiffeisenbanken möglich. Wir bedanken uns herzlich bei unseren Förderern und hoffen auf ein ebenso erfolgreiches Energieberatungsjahr 2020.

Sie kümmern sich um den reibungslosen Ablauf aller Energieberatungen: Die Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich Bürgerservice und Information im Energieinstitut Vorarlberg

Sie kümmern sich um den reibungslosen Ablauf der Energieberatungen und die Koordination der Beraterinnen und Berater im und außerhalb des Energieinstituts: Verena Engstler, Bereichsleiter Eckart Drössler, Christoph Rettenbacher und Verena Ender.


Zuletzt aktualisiert am 18. Dezember 2019