Elektroautos haben eine zu geringe Reichweite für den Einsatz im Taxi-Bereich – das war bisher das gängigste Argument der Verantwortlichen, wenn es um den vielfach geforderten Einsatz umweltfreundlicher Elektromobilität im Taxi-Verkehr ging. Zusammen mit dem Land Vorarlberg und in Hinblick auf das langfristige Ziel der Energieautonomie hat die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) jetzt ein Konzept entwickelt, das einen wahren Boom im Einsatz der E-Autos bei Taxiunternehmen auslösen könnte. In Feldkirch hat Vorarlbergs größter Energiedienstleister im Rahmen eines Contracting-Modells eine Schnellladestation exklusiv für Taxiunternehmen errichtet. Für eine geringe monatliche Contractingrate nutzen die E-Taxis die Schnellladestation exklusiv und gewährleisten dadurch einen lückenlosen Einsatz der umweltfreundlichen Fahrzeuge.
Schnelle Ladung für hohe Anforderungen
„In knapp 20 Minuten am Schnellladenetz gewinnen die Stromer rund 80 Prozent der Reichweite wieder zurück“, so illwerke vkw-Vorstandsmitglied Helmut Mennel. Vorarlbergs erste Schnellladestation für E-Taxis steht in der Liechtensteinerstraße in Feldkirch/Tisis, direkt auf dem Gelände der Waschanlage Simple Wash von Hannes Gabriel. Der Unternehmer war von sich aus auf die VKW zugegangen und hatte den Standort angeboten. Gabriel sieht darin eine Win-win-Situation, denn „in der Zeit, in der die Taxis laden, können sie die vorhandene Infrastruktur nutzen und die Fahrzeuge reinigen.“
Vielversprechender Auftakt für E-Taxis
Als Pionierunternehmen nutzt Taxi4you diese Gelegenheit und sorgt mit Vorarlbergs ersten beiden E-Taxis für Furore. Die ersten drei Testmonate liefen überaus vielversprechend und zeigten deutlich, dass die Elektrofahrzeuge in Punkto Leistungsfähigkeit in keiner Weise zurückstecken müssen. Ganz im Gegenteil, denn CO2-neutrale Mobilität hinterlässt bei den Fahrgästen nachhaltig Eindruck. „Die Menschen sind begeistert und mittlerweile könnten wir wohl schon Provision vom Autohersteller verlangen, so viel, wie wir Auskunft über die Modelle geben“, freut sich Geschäftsführerin Manuela Kopf. „Wir haben in drei Monaten über 30.000 Kilometer zurückgelegt, das zeigt deutlich, dass Elektromobilität im Taxibereich funktioniert – wir haben bereits ein weiteres Fahrzeug bestellt“, so Kopf.
Im Sinne der Energieautonomie
Das vom Land Vorarlberg geförderte Projekt ist ganz im Sinne von Energie-Landesrat Erich Schwärzler, der in der Pioniertätigkeit eine große Chance für den öffentlichen Individualverkehr sieht: „Mit dieser Initiative treten wir aktiv den Beweis an, dass umweltfreundliche Mobilität nicht zu Lasten des Komfort gehen muss. Ein Drittel des Energieverbrauchs in Vorarlberg entfällt auf den Verkehr – ein Anteil, der sich durch solche Aktionen im Sinne der Energieautonomie 2050 deutliche reduzieren lässt“, so Schwärzler.
Quelle: Presseaussendung von illwerke vkw. Weitere Infos unter www.vkw.at.
Zuletzt aktualisiert am 3. Oktober 2016