Ein spezielles Beratungsangebot in e5-Gemeinden unterstützt engagierte Feuerwehren bei der Optimierung ihres Energieverbrauchs.

Unbestritten ist der wichtige Beitrag der Feuerwehren durch ihre unverzichtbare Sicherheitsarbeit und ihr Engagement für das gesellschaftliche Miteinander. Auch in den e5-Gemeinden Vorarlbergs sind über 3.000 Frauen und Männer, fast ausschließlich ehrenamtlich, tätig.

„Es ist unsere Verantwortung den  Feuerwehren bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Als aktive e5-Gemeinden sind wir gleichzeitig bemüht, Energie möglichst effizient und sparsam einzusetzen.“ (Rainer Siegele, Bürgermeister e5-Gemeinde Mäder)

Brandneu: Beratungspaket und Langzeitmessungen

Im Rahmen der Energiesparoffensive 2020 hat das Energieinstitut Vorarlberg, in Abstimmung mit dem Landesfeuerwehrverband Vorarlberg, ein Beratungspaket geschnürt. Bei einem gemeinsamen Vor-Ort Termin wurden dabei Optimierungsmöglichkeiten und Umsetzungsmaßnahmen erarbeitet. Der externe Blick des spezialisierten Energieberaters ist dabei genauso wichtig wie die Erfahrungen der Feuerwehrleute und der Gebäudeverantwortlichen der Gemeinden. Im Rahmen des Beratungspakets werden Feuerwehren zudem mit Messequipment ausgestattet. Denn nur wer den Energieverbrauch kennt, kann schlummernde Energiefresser identifizieren und Maßnahmen gezielt umsetzen.

Feuer gefangen: Sechs Ortsfeuerwehren in der Umsetzung

Insgesamt sechs Feuerwehren in Mäder, Sulz, Höchst, Rankweil, Bregenz und Götzis haben das Beratungspaket seit Jahresbeginn in Anspruch genommen. Allen voran die Ortsfeuerwehr Mäder, bei der die fünfmonatige Messreihe bereits abgeschlossen wurde.

Mit überraschenden Ergebnissen: Neben der Lüftungsanlage und dem Kompressor, die gemeinsam für die Hälfte des Energieverbrauchs verantwortlich sind, schlägt besonders die Getränkekühlung mit rund einem Drittel zu Buche. „Die Messergebnisse haben aufgezeigt, dass die Kühlaggregate permanent in Betrieb sind und die zwei Getränkeautomaten jährlich mehr als 1.000,- Euro Stromkosten verursachen. Das hat uns sehr überrascht, gleichzeitig motiviert der Sache auf den Grund zu gehen“, so Daniel Schuster, Kommandant der Ortsfeuerwehr Mäder. Mittlerweile werden die Kühlaggregate über ein Thermostat und Zeitrelais angesteuert und während nicht genutzten Zeiten deaktiviert. Außerdem sollen angebrachte Dämmplatten den Kälteverlust zukünftig reduzieren.

Auch die Steuerung der Lüftungsanlage wird in den kommenden Monaten erneuert und an die Bedürfnisse der Feuerwehr angepasst.

Erkenntnisse aus den Beratungen und Erfahrungsaustausch  

Die ersten Ergebnisse aus den Vor-ort Begehungen und den Messreihen machen deutlich, dass die Haustechnik in vielen Fällen nicht auf die speziellen Bedürfnisse einer Feuerwehr abgestimmt ist: Lüftungsanlagen laufen oft  außerhalb der Nutzungszeiten, Heizungsumwälzpumpen sind zum Teil ganzjährig in Betrieb. Auch die Drucklufttrocknung ist meist ein beachtlicher Verbraucher – um nur ein paar Beispiele anzuführen. In den nächsten Monaten sollen die gewonnenen Erkenntnisse und Umsetzungsbeispiele im Rahmen von Vernetzungs- und Austauschtreffen weitergegeben werden – ganz im Sinne des e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden.

Abbildung 1: Spezielles Beratungspaket in e5-Gemeinden zeigt Optimierungspotentiale in Feuerwehrhäusern auf.

Spezielles Beratungspaket in e5-Gemeinden zeigt Optimierungspotentiale in Feuerwehrhäusern auf

Energiesparoffensive 2020

Bis 2020 sollen in Vorarlberg 150 GWh Energie eingespart werden. Das entspricht einer Heizölmenge von rund 15 Millionen Liter bzw. dem Stromverbrauch von 6.500 Haushalten pro Jahr. Die Energiesparoffensive fokussiert mit Schwerpunkt Strom neben den Bereichen Haushalt sowie Industrie und Gewerbe auch auf die öffentliche Hand.

Geplante Schwerpunkte 2017 für e5-Gemeinden im Rahmen der Energiesparoffensive

 Schwerpunktberatung Sporthallen

  • Nutzerschulungen
  • Energiemeisterschaften für Kindergärten
  • Pilotprojekt hydraulischer Abgleich
  • Bürgeraktion: PV-Eigennutzungsgrad
  • Bürgeraktion: Heizungs-Check
  • Fachkongress: PV-Speicher

Dieser Beitrag ist in unserer Institutszeitschrift „max50“ erschienen, die Sie kostenlos abonnieren können. Wie das geht und unser digitales Archiv zum Nachlesen finden Sie hier.


Zuletzt aktualisiert am 5. September 2017