Die bislang höchste Punktezahl im Vorarlberger Öko- und Energiekriterienkatalog KGA hat die e5-Gemeinde Zwischenwasser bei der Sanierung ihres Gemeindeamtes erreicht. Die über das Servicepaket Nachhaltig:Bauen in Gemeinden auch vom Energieinstitut Vorarlberg begleitete Sanierung setzt mit 980 von möglichen 1.000 Punkten neue Maßstäbe. Hier der von der Gemeinde veröffentlichte Pressetext zum Musterprojekt.
Gemeindeamt Zwischenwasser erreicht 980 von 1.000 Punkten bei der KGA-Bewertung
Zwischenwasser, 15. April 2016. Von Dezember 2014 bis Ende Oktober 2015 wurde das Gemeindeamt der e5-Gemeinde Zwischenwasser umgebaut und auf höchstem ökologischen Standard generalsaniert. Nach rund sechs Monaten in Verwendung wurde es Zeit für eine bauökologische und baubiologische Bewertung (KGA-Kommunalgebäudeausweis) durch den Umweltverband. Im KGA gibt es 14 unterschiedlich gewichtete Kriterien in 4 Bewertungskategorien. Bewertet werden die Prozess- und Planungsqualität, Energie und Versorgung, Gesundheit und Komfort, sowie Baustoffe und Konstruktion. Das herausragende Ergebnis: Das Gemeindeamt Zwischenwasser erreicht 980 von 1.000 Punkten beim Gebäudebewertungstool. Das ist die bislang höchste Punkteanzahl, die je erreicht wurde. Zur Belohnung dieses Ergebnisses fördert das Land Vorarlberg nun vier Prozent der Errichtungskosten. „Wir freuen uns sehr über die hohe Punktezahl. Unser primäres Ziel war immer eine bestmögliche ökologische und energetische Sanierung, bei gleichzeitiger Bewahrung der Substanz des Gebäudes. Der KGA beweist, dass uns dies eindrücklich gelungen ist“, so Bürgermeister Kilian Tschabrunn.
Altbestand oder Neubau?
Bereits vor dem Projektstart wurde eine umfassende Bestands- und Schwachstellenanalyse durchgeführt, um die Qualität des bestehenden Gebäudes zu beurteilen. Das Ergebnis war so gut, dass der Bestand in vielen Bereichen, z.B. die Außenhülle erhalten bleiben konnte. Trotz der Erhaltenswürdigkeit des Gebäudes wurde ein sehr hoher energetischer Standard mit kontrollierter Be- und Entlüftung inklusive Wärmerückgewinnung realisiert. Auf dem Dach der in der Nachbarschaft liegenden Mittelschule Zwischenwasser und des preisgekrönten Kindergartens wurde eine Photovoltaikanlage errichtet, welche das Gemeindeamt mit grünem Strom versorgt.
Schadstoffarme Materialien im Fokus
Den Gemeindeverantwortlichen lag besonders die Verwendung von schadstoffarmen Materialien am Herzen. Bereits bei allen Ausschreibungen wurden ökologische Kriterien zur Materialwahl definiert und eine eigens eingerichtete ökologische Fachbauaufsicht kontrollierte in laufender Folge, dass die Kriterien von den Handwerkern auf der Baustelle auch tatsächlich eingehalten wurden. Als Ergebnis dieser konsequenten Vorgangsweise wurden bei der Innenraumluftmessung, welche nach der Baufertigstellung durchgeführten wurde, sehr geringe Lösemittel- und Formaldehydemissionen gemessen. Über 90 Prozent der üblicherweise baustoffbedingten Schadstoffe konnten vermieden werden. Davon profitieren die Handwerker, die späteren Nutzern und die Besucher. Weiters wurde generell auf PVC (Polyvinylchlorid) verzichtet, auch bei den Elektroinstallationsarbeiten. Das Ergebnis ist erfreulich: Der ökologische Rucksack der verbauten Materialien ist etwa halb so groß wie bei einem vergleichbaren Neubau.
Das Servicepaket Nachhaltig:Bauen in der Gemeinde
wird vom Umweltverband gemeinsam mit Spektrum und dem Energieinstitut Vorarlberg angeboten. Dabei steht die Begleitung kommunaler Neubauten und Sanierungen von der Konzeption bis zur Betriebsoptimierung im Fokus. Ziel ist die Errichtung möglichst ressourcenschonender und im Betrieb effizienter Gebäude. Basis für die Evaluierung ist der Kommunalgebäudeausweis, der die Gebäude- und Planungsqualität in vier verschiedenen Feldern beurteilt.
Informationen zum Servicepaket Nachhaltig Bauen finden Sie hier. Und hier können Sie über den Kommunalgebäudeausweis weiterlesen.
Zuletzt aktualisiert am 19. April 2016