Robust, pflegeleicht, behaglich und ökologisch? Ein guter Boden kann das.
Der Fachhandel bietet verschiedenste Bodenbeläge für unterschiedlichste Nutzungen und Anforderungen an. Den optimalen Bodenbelag für die entsprechende Nutzung zu finden, ist daher nicht immer einfach.
Bodenbeläge sind in der Regel industrielle Fertigprodukte, die lose verlegt, verspannt oder verklebt werden. Sie sind in Verbindung mit der Verlegeart oftmals Grund für mögliche gesundheitliche Belastung im Innenraum.
Die Bodenbeläge sind folgendermaßen unterteilt
- Bodenbelag – Elastische (Linoleum, …)
- Bodenbelag – Holz (Massivparkett, …)
- Bodenbelag – Stein-, Tonplatten, Sichtestrich (Natur-, Kunststein, Keramik, Zementestrich, Gipsestrich, Gussasphaltestrich)
- Bodenbelag – Textil (Kunst- oder Naturfaser)
Umsetzung
Definieren Sie die Anforderungen an Ihren Bodenbelag und vergleichen Sie die Tauglichkeit.
Anforderungen und Vorgaben können sein
Brandverhalten, Trittschallschutz, Rutschsicherheit, Wärmespeicherfähigkeit, Behaglichkeit (Fußwärme), Lichtechtheit, Belastbarkeit, Elastizität, Feuchte- oder Chemikalienbeständigkeit, usw.
Bei der Auswahl sollten auch Fragen der Gestaltung, der Reinigung und Pflege, der Langlebigkeit, des Abriebes, des akustischen Verhaltens und natürlich Umwelt- und Gesundheitsaspekte sowie die Kosten berücksichtigt werden.
Für alle Anwendungen sind regionale Materialien und Produkte verfügbar und umwelttechnisch empfehlenswert. Achten Sie daher bei anderen Produkten auf die nachhaltige Bewirtschaftung anhand einer ökologischen Zertifizierung (siehe Umweltzeichen).
Oberflächenbehandlung bedenken
In aller Regel wird im Innenraum aus technischen oder hygienischen Gründen keine Oberflächenbehandlung benötigt. Vor allem bei der Oberflächen-Versiegelung (Lacke, …) aber auch durch die Art der Verlegung (durch Kleber, …) können giftige Inhaltsstoffe wie z. B. Lösemittel an den Innenraum abgegeben werden. Daher ist auf Produkte mit einem Gütesiegel (Umweltlabel) zu achten. Die zertifizierten Produkte sind emissionsarmer als die Konventionellen.
Bedenken Sie, dass jeder Bodenbelag nach einer gewissen Zeit einer Erneuerung bedarf. Müssen beispielsweise versiegelte Bodenbeläge abgeschliffen werden, so kann es zur Kontaminierung des Innenraumes führen. Vermeiden Sie daher den Einsatz giftiger Inhaltsstoffe bei allen Oberflächen im Innenraum, dies betrifft nicht zuletzt auch die Auswahl des Inventars (Möbel, Vorhänge, …).
Vor allem in den ersten Monaten können sich Oberflächen von Bodenbelägen „farblich“ verändern. Licht und direkte Sonneneinstrahlung aber auch starke Benutzung führen vielfach zu einer Veränderung, z. B. einer „Nachdunklung“ bei unbehandelten Holzoberflächen.
Lebensdauer und Reinigung
Die Lebensdauer und der Reinigungsaufwand eines Bodenbelages sind von der Intensität der Nutzung, vom Glanz, der Farbe und der Oberflächenbeschaffenheit abhängig. Sinnvoll ist es, den Bodenbelag raumspezifisch, je nach Anforderung und Belastung, zu planen und auszuwählen.
In vielen Fällen wird die ökologische Belastung nicht durch den Bodenbelag selbst, sondern durch den Aufwand der Pflege- und Reinigungsmittel während der Nutzung verursacht. Entscheiden Sie sich daher für Bodenbeläge die keine oder nur geringe Mengen umweltproblematischer Reinigungsmittel benötigen.
Alle Bodenbeläge passen sich der jeweiligen Jahreszeit an. Daher können sie sich entsprechend ihrer Eigenschaften mehr oder weniger ausdehnen oder zusammenziehen. Erkundigen Sie sich bei der Auswahl bezüglich der Verlegung bei den entsprechenden Fachleuten.
Kosten
Aufgrund der Vielzahl an Bodenarten und Bodenanwendungen sind konkrete Preisvergleiche nur mittels Ausschreibung sinnvoll. Bei der Kaufentscheidung die Lebensdauer und der Aufwand des Unterhaltes unbedingt berücksichtigen.
Info und Beratung
Produktneutrale Materialberatung
www.energieinstitut.at/baumaterialberatung
Siehe auch
Grundrissflexibilität, Holzschutz, Lebensdauer, Luftschadstoffe im Innenraum, Möbel und Inneneinrichtung, Umweltzeichen, Wiederverwendung