Ob besonders robust oder besonders weich: Bodenbeläge aus natürlichen Rohstoffen spielen alle Stücke.

Bodenbelag – Stein

Mineralische Bodenbeläge sind im Allgemeinen bei der Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung unproblematisch. Werden regionale Platten verwendet, sind die Aufwendungen für den Transport gering. Auch mögliche natürliche radioaktive Strahlungen des Gesteins sind unbedenklich. Kalkstein- und Sandsteinböden sind poröser als beispielsweise Marmor, Granit oder Schiefer.

Steinböden mit großen Poren bilden leichter  Flecken. Tonbeläge bilden im Laufe der Zeit eine  Patina, die das Eindringen von Wasser verhindert. Die Verlegung der Fliesen oder Tonplatten im Dickbett ist langlebig und vermeidet Fliesenkleber. Auch bei der Verfugung von Fliesen können Kunstharze vermieden werden.

Steinböden mit groben Poren bilden leichter Flecken, entwickeln aber eine schöne Patina. Bild: Claytec

Steinböden mit groben Poren bilden leichter Flecken, entwickeln aber eine schöne Patina. Bild: Claytec

Naturstein

Unter den heimischen Natursteinen gibt es eine große Vielfalt. Sie unterscheiden sich im Aus-sehen, in der Porosität und der Abriebfestigkeit. In der Regel kann zwischen gespaltenen, geschliffenen oder polierten Oberflächen gewählt werden. Die Beständigkeit ist auf die Benutzungsart abzustimmen. Unbeschichteter Marmor bekommt in Nassräumen Wasserflecken.

Naturstein als Alternative zu Fliesen in Nassräumen. Bild: Claytec

Kunststein

besteht aus Sand, Kies und zu 15 bis 20 % aus Zement. Die Zuschläge prägen je nach Farbe, Korngröße und Beschaffenheit die Oberfläche.

Tonplatten

bestehen wie Mauersteine und Dachziegel aus gebranntem Ton und/oder Lehm. Die Tonmischung und der Brennprozess bestimmen die Eigenschaften (Porosität, Abriebfestigkeit, Bruchsicherheit). Klinker sind hoch gebrannt und daher feuchtebeständig und weisen gute mechanische Eigenschaften auf.

Sichtestriche

Je nach Bindemittel unterscheidet man Zement, Gips- oder Fließasphaltestriche. Als Zuschlagsstoffe dienen Sande, Kiese, Glaskiesel, Färbemittel usw. Nach der vollständigen Verfestigung des Fließmörtels bzw. der Asphaltmasse werden die Oberflächen geschliffen und gegebenenfalls mit Öl, Wachs oder einer Lasur behandelt.

Bodenbelag – Teppich

Es sind ca. 3.000 verschiedene Teppich-Produkte am Markt, eine generelle Aussage ist daher kaum möglich. Zudem sind die Bestandteile der Nutzschicht, der Rückenbeschichtung und der Zusatz-stoffe so vielfältig, dass nur jeweils der einzelne Belag bewertet werden kann. Die Produktion von Teppichen ist ressourcenintensiv und die Lebensdauer relativ kurz.

Vor allem bei intensiver Nutzung können der Unterhalt und die Abnutzung erheblich sein. Vorteilhaft sind die Verbesserung des Trittschallschutzes (Schallabsorption), das behagliche Gefühl und die rutschhemmende Wirkung. Nachteile sind die geringe Lebensdauer, das Risiko von Geruchsbelastung (Teppichrücken), ressourcenintensive Produktion und die aufwändige Fleckenentfernung.

Teppichboden ist staubbindend (Milben) und nicht hygienisch (Problem für Allergiker). Auch Unterhalt und Abnutzung können erheblich sein. Teppiche aus natürlichen Rohstoffen sind prinzipiell weniger ressourcenaufwändig in der Herstellung als Nadelfilz- oder andere Kunstfaserteppiche.

Sinnvoll sind gespannte, lose mit der Unterlage oder mittels Kontakt-Klebeband verlegte Teppiche. Diese Verlegarten lassen sich wieder einfach entfernen.

Teppich (hier aus Schurwolle) polarisiert: Zahlreichen Vorteilen stehen für manche gewichtige Nachteile gegenüber. Bild: www.tilo-grellmann.de

Teppich (hier aus Schurwolle) polarisiert: Zahlreichen Vorteilen stehen für manche gewichtige Nachteile gegenüber. Bild: www.tilo-grellmann.de

Kosten

Aufgrund der arbeitsintensiveren Herstellung und Verarbeitung sind nachhaltige, hochwertige Bodenbeläge meistens teurer als Standardware. Sie danken es durch ihren posiviten Beitrag zu Raumklima, Wohngesundheit und Umwelt.

Info und Beratung

Produktneutrale Baumaterialberatung

www.energieinstitut.at/baumaterialberatung

Siehe auch

Umweltzeichen, Lehm, Lebensdauer, Luftschadstoffe im Innenraum, PVC, Wiederverwendung

Zuletzt aktualisiert am 28. November 2019